Dass unsere Empfehlung der Sky Deutschland-Aktie so schnell aufgeht, hatten auch wir nicht erwartet. Schon ein halbes Jahr, nachdem wir Ihnen den Pay-TV-Betreiber als Langfristanlage vorgestellt haben, hatte sich der Kurs annähernd verdoppelt. Zuletzt konsolidierte das Papier zwar etwas, gegenüber unserer Erstanalyse (Ausgabe 35/2012) ergibt sich aber immer noch ein Plus von fast 50 %. Schauen wir also, wie viel Potenzial die Aktie auf dem aktuellen Niveau noch bietet.
Getrieben wird der Kurs vor allem durch den starken Abonnentenzuwachs des Bezahlsenders – nährt er doch die Phantasie der Börsianer, dass bei dem bislang chronisch defizitären Unternehmen schon bald die Gewinne sprudeln könnten. Auch 2012 konnte die deutsche Sky-Tochter per saldo wieder 351 Tsd. Abonnenten hinzugewinnen und lag damit noch über unserem Planszenario von 300 Tsd. Neukunden pro Jahr.
Dazu trug auch die niedrige Kündigungsrate bei, die 2012 nur noch bei 11,8 % der Abonnenten lag und damit halb so hoch wie vor fünf Jahren. Insgesamt erhöhte sich der Abonnentenbestand um 11 % auf nunmehr 3,4 Mio. Kunden. Damit baut der Murdoch-Ableger seine Position als mit Abstand marktführender und im Grunde einziger bedeutender Pay-TV-Anbieter in Deutschland weiter aus.
Aber nicht nur die Kundenzahl der Münchener wächst kontinuierlich, sondern auch die Wertschöpfung je Kunde. Lag die durchschnittliche Abonnementgebühr vor fünf Jahren noch bei 23,49 Euro und 2011 bei 30,46 Euro, so konnte sie im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut um knapp 5 % auf 31,90 Euro gesteigert werden. Das liegt insbesondere daran, dass der Sender seine Zusatzangebote weiter massiv ausbaut und diese auf immer mehr Akzeptanz stoßen.
Allein im letzten Jahr wurde beispielsweise die Zahl der hochauflösenden HD-Programme um ein Drittel auf 64 aufgestockt. Das zeigte auch bei den Kunden Wirkung: Mittlerweile hat fast jeder Zweite ein HD-Paket hinzugebucht, nachdem es vor einem Jahr noch knapp ein Drittel war. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich der Festplattenrekorder Sky+, dessen Nutzerzahl sich 2012 mehr als verdoppelt hat auf gut 920 Tsd., oder auch die Mobil-Applikation Sky Go, deren Zugriffszahlen sich im letzen Jahr vervierfacht haben.
Durch die steigende Wertschöpfung je Kunde legte der Umsatz 2012 deutlich überproportional zum Abonnentenwachstum um 17 % auf 1,33 Mrd. Euro zu. Das reichte zwar noch nicht für den Break-even, aber immerhin konnte das Defizit auf operativer Basis (EBITDA) von -156 auf -51 Mio. Euro gedrittelt werden. Netto ging der Verlust freilich deutlich weniger zurück (-195 Mio. Euro / -30 %), da sowohl die Abschreibungen als auch der Zinsaufwand etwas höher ausfielen als im Vorjahr.
Die finanzielle Puste dürfte dem Unternehmen aber so schnell nicht ausgehen, denn erst Anfang 2013 konnten die Münchener für über 400 Mio. Euro neue Aktien platzieren, die im Wesentlichen vom Mehrheitseigner Murdoch gezeichnet wurden – übrigens zu einem Kurs von 4,46 Euro, also gut 10 % über dem aktuellen Niveau. Sein Zutrauen in den deutschen Ableger demonstrierte der australische Medienmogul zudem auch…
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