In wenigen Jahren hat sich TAG Immobilien mit einem aggressiven Expansionskurs von einem Nebenwert zu einem MDax-Titel entwickelt. Die rasante Rally der Aktie ist allerdings seit Anfang 2013 ins Stocken geraten. Mit einer hohen Dividendenrendite gemäß der aktuellen Schätzung der covernden Analysten scheint das Papier mittlerweile eigentlich ein klarer Kauf. Wir hegen allerdings Zweifel an der fundamentalen Story.
Aufgrund eines bereits in jungen Jahren dokumentierten Track Records galt Rolf Elgeti schon vor seiner Ernennung zum Vorstandschef der TAG Immobilien als Star in der Real-Estate-Investmentbranche. Seinen neuen Arbeitgeber formte er im Anschluss im Expresstempo zu einem der führenden börsennotierten Immobilien-Bestandshalter in Deutschland. Dank mehrerer großer Zukäufe wurden die Assets des Konzerns zwischen 2010 und 2013 auf 3,6 Mrd. Euro fast vervierfacht. Auch die Erlöse (von 82,9 auf 375,8 Mio. Euro) und das EBIT (von 46,9 auf 127,6 Mio. Euro) haben stark zugelegt. Eine Anpassung an neue IFRS-Regeln führte allerdings 2013 isoliert betrachtet zu einem deutlichen Gewinnrückgang.
Trotzdem wirkt die TAG-Aktie mit einem KGV von 12,5 und einer Dividendenrendite von 5,6 % gemäß dem aktuellen Analystenkonsens vordergründig attraktiv. Allerdings wurde von Analystenseite immer mal wieder Kritik an der Qualität des schnell zusammengekauften Immobilienportfolios geäußert, das vor allem im unteren Marktsegment verortet ist. Der Leerstand ist mit aktuell 8,7 % (per 30. Juni vs. 8,8 % Ende 2013) mittelmäßig, soll aber weiter reduziert werden.
Für Verwirrung sorgten zuletzt Medienberichte, dass Vorstand Elgeti versucht, Käufer für das gesamte Konzern-Portfolio zu finden. Insgesamt überzeugen uns die Story und die jüngste Aktienperformance nicht. Der Wert läuft nun schon seit anderthalb Jahren seitwärts, die kurzfristige Tendenz scheint eher abwärts gerichtet. Aus unserer Sicht ist TAG…
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