Die Deutsche Telekom kann aktuell eine attraktive Dividendenrendite von mehr als 5 % vorweisen. Dies war aber auch in den letzten Jahren schon so, doch der Ertrag aus der Ausschüttung wurde nicht selten durch Kursverluste aufgezehrt, die auf den andauernden Schrumpfungskurs des Konzerns zurückzuführen waren. Hier liegt der Schlüssel für die künftige Rendite, die man mit der Aktie des hiesigen Marktführers erwirtschaften kann – ohne Wachstum kein Ertrag. Jetzt gibt es aber erstmals Indizien, dass dem Unternehmen die Trendwende gelingen könnte.
Nach dem PR-Debakel rund um die Datendrosselung im deutschen Festnetz produziert die Telekom endlich wieder positive Schlagzeilen. Im zweiten Quartal erhöhte sich der Konzernumsatz um 5,4 % auf 15,2 Mrd. Euro. Hauptverantwortlich dafür war das US-Geschäft, das um mehr als ein Viertel auf umgerechnet 4,8 Mrd. Euro expandierte. Hier spielt natürlich die Erstkonsolidierung von MetroPCS, dem Fusionspartner von T-Mobile USA, eine wichtige Rolle, die zum 1. Mai erfolgt ist. Aber auch organisch hat die Telekom jenseits des Atlantiks deutlich zugelegt: Von rund 10 Mio. zusätzlichen Kunden, die der US-Ableger im zweiten Quartal ausweisen konnte, stammen immerhin etwa 11 % aus der erfolgreichen Neukundenakquise, der Rest wurde von MetroPCS beigesteuert.
Damit hat sich die Dynamik in diesem Bereich deutlich beschleunigt. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass T-Mobile USA seit Mitte April endlich auch das iPhone anbieten kann. Das hat die Absatzzahlen im Bereich der Smartphones in Relation zum Vorjahr auf 4,3 Mio. Stück verdoppelt und damit einen substanziellen Beitrag zum organischen Umsatzwachstum in Amerika (+12,5 %) geleistet.
Die Telekom nutzt damit im laufenden Jahr die letzte Chance, um auf dem US-Markt das Markenimage zu verbessern und zurück in die Offensive zu kommen. Das Wachstum ist allerdings nicht kostenlos zu haben, der Ableger hat die Investitionen in das Marketing deutlich hochgefahren. Das führte im zweiten Quartal im US-Geschäft bereits zu einem Rückgang des EBITDA um 14,7 % auf 0,88 Mrd. Euro. Dieser Trend wird sich im Jahresverlauf weiter fortsetzen, weshalb das Management die Konzern-Jahresprognose für das EBITDA von 18 auf 17,5 Mrd. Euro gesenkt hat. Der freie Cashflow soll sich nun nur noch auf 4,5 Mrd. Euro summieren, bislang waren 5,0 Mrd. Euro erwartet worden.
Denn mit den übrigen Geschäftseinheiten kann die Deutsche Telekom die Mehrausgaben in den USA nicht kompensieren, obwohl sich vor allem die Deutschland-Sparte zuletzt erfreulich entwickelt hat. Immerhin 434 Tsd. neue Mobilfunk-Vertragskunden konnte der Konzern hierzulande im zweiten Quartal hinzugewinnen, auch die Zahl der Glasfaseranschlüsse legte deutlich zu. Das weiterhin erodierende klassische Festnetzgeschäft konnte so aufgefangen werden, der Deutschland-Umsatz lag mit 5,6 Mrd. Euro nur um 0,8 % unter dem Vorjahr. Allerdings führten auch hier weitere Investitionen in das Netz und höhere Ausgaben für die Kundengewinnung zu einem um 2,9 % auf 2,28 Mrd. Euro (bereinigte Basis) rückläufigen EBITDA.
Unverändert schwach ist…
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