Über Jahre war Zooplus eine der spektakulärsten Erfolgsstories im deutschen E-Commerce. Das 1999 gegründete Unternehmen hat sich frühzeitig auf den Aufbau einer Internet-Handelsplattform für den Haustierbedarf fokussiert und in diesem Segment die führende Position in Europa erobert. Das wurde nicht nur von stark steigenden Erlösen, sondern auch von einer sukzessive verbesserten Profitabilität begleitet. Eine Gewinnwarnung für 2017 hat nun die Aktie stark belastet – stellt das eine attraktive Einstiegsgelegenheit dar?
Zooplus hat mittlerweile mehr als 48 Mio. Pakete verschickt und bietet Produkte in 28 Ländern an. In allen abgedeckten europäischen Staaten ist die Gesellschaft der Marktführer im Onlinegeschäft für Haustierbedarf, mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz. Den Marktanteil beziffert Zooplus auf 50 %, damit ist der Branchenprimus mehr als zehn Mal größer als der zweitgrößte Anbieter mit ausschließlichem Fokus auf das Onlinegeschäft (medicanimal). Der Anteil am Gesamtmarkt liegt hingegen nur bei 4 %. Das liegt daran, dass bislang nur 7 bis 8 % der Haustierbesitzer online shoppen, was noch ein immenses Wachstumspotenzial bietet. Anfang des Jahrzehnts lag die Quote noch bei 1 bis 2 %.
Der rasante Expansionskurs in Europa hat sich in beeindruckender Weise im Zahlenwerk der Gesellschaft niedergeschlagen. In den letzten fünf Jahren wurde der Umsatz auf 908 Mio. Euro fast verdreifacht, der Vorsteuergewinn drehte währenddessen von -2,6 auf 17,9 Mio. Euro. Im laufenden Jahr sollten die Erlöse weiter auf mindestens 1.125 Mio. Euro steigen und ein Vorsteuergewinn von 17 bis 22 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Mitte September musste das Management allerdings zurückrudern, die Umsatzmarke wurde nun als wahrscheinlicher Zielwert ausgegeben und das voraussichtliche EBT nur noch auf einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag reduziert.
Zooplus legt damit in einem Umfeld, das von einem intensivierten Preiswettbewerb gekennzeichnet ist, höchste Priorität auf schnelles Wachstum. Angesichts des noch enormen Marktpotenzials scheint das richtig, die Chancen für…
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