Nachdem bereits die Zentralbank von Brasilien im letzten Jahr mit deutlichen Zinsanhebungen auf die Bremse treten und trotz des rückläufigen Wachstums ihren expansiven Kurs verlassen musste, folgt jetzt auch die Fiskalpolitik.
Um drohende Rating-Abstufungen zu vermeiden, sollen die Staatsausgaben im laufenden Jahr gegenüber der bisherigen Planung um umgerechnet 18,5 Mrd. US-Dollar gekürzt und damit ein Primärüberschuss (also vor Zinszahlungen) von 1,9 % des BIP erreicht werden. Der fiskalische Stimulus, mit dem die Regierung auf den Abschwung im letzten Jahr – erfolglos – reagierte, dürfte 2014 nun geringer ausfallen.
Dafür besteht nun Hoffnung, dass dadurch der inflationäre Druck etwas abnimmt und dass die Zentralbank ihren Zinserhöhungskurs mäßigen kann. Wie sich das in Summe auf das Wachstum auswirkt, ist deswegen noch nicht absehbar.
Was aber immer deutlicher wird, ist die Erfolglosigkeit der brasilianischen Nachfragepolitik. Das Land braucht dringend Strukturreformen, ohne die das hohe Wachstum der letzten Jahre nur eine Episode bleiben wird.
An der Börse belasten zunächst die mauen Wachstumsperspektiven. Der Bovespa notiert in der Nähe seines Jahrestiefstands, vorerst empfiehlt es sich, weiter abzuwarten. Allenfalls die mögliche Ausbildung eines Doppeltiefs in den letzten zwölf Monaten (das aber noch nicht bestätigt ist) macht etwas Hoffnung.
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