Erst waren es die Zinssorgen, jetzt wurde der DAX durch einen möglichen Handelskrieg belastet. Der deutsche Leitindex befindet sich in einem kritischen Zustand, könnte sich aber gerade noch retten.
Die im Januar gestartete Verkaufswelle an den Börsen wurde von einem deutlichen Anstieg der langfristigen Zinsen ausgelöst. Dieser hat sich in der Form nicht mehr fortgesetzt – im Februar haben die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen in etwa stagniert, in Deutschland gab es sogar zuletzt einen deutlichen Rückgang.
Doch nach dem temporären DAX-Rebound gibt es ein neues Thema, das den Anlegern die Laune verdirbt. Mit seinen Importzöllen für Stahl- und Aluminiumprodukte hat US-Präsident Trump verdeutlicht, dass er im Welthandel auf einen harten Kurs setzt und WTO-Regeln gegebenenfalls auch nicht beachten wird.
Die EU hat sofort Gegenmaßnahmen angedroht, worauf die US-Regierung postwendend weitere Strafzölle in Aussicht gestellt hat, und zwar für Automobile, was besonders die deutsche Autoindustrie treffen würde und was sich entsprechend im DAX widerspiegelt.
Ob es tatsächlich zu einer solchen Eskalation kommt, ist aktuell schwer einzuschätzen. Klar ist indes die technische Lage beim DAX. Knapp unter 12.000 Punkten ist im letzten Spätsommer die Trendwende gelungen. Gelingt dem Index in diesem Bereich erneut die Wende, wäre eine Seitwärtszone etabliert, verbunden mit weiterem kurzfristigen Erholungspotenzial. Misslingt das, würde sich der DAX hingegen in einem bestätigten steilen Abwärtstrend befinden.
Für einen positiven Verlauf spricht zumindest, dass der deutsche Leitindex zuletzt schon überverkauft war. Und gestern hat die Unterstützung zudem zunächst einmal gehalten und einen kleinen Befreiungsschlag ermöglicht. Investments im DAX sind daher aktuell durchaus aussichtsreich, aber spekulativ, und sollten mit einem engen Stop-Loss verbunden werden.
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