Der DAX befand sich in den letzten Wochen ohnehin schon in der Abwehrschlacht. Nachdem im Januar und Februar noch die Hoffnung aufgekeimt war, dass die Konjunktur in Europa die Kurve bekommt, ist zwischenzeitlich Ernüchterung eingezogen. Die Einkaufsmanagerindizes, die in der Regel recht früh auf aktuelle Trends reagieren, zeigen steil nach unten und weisen auf eine Rezession im laufenden Jahr hin.
Die Wähler haben darauf gestern reagiert und der Sparpolitik die Unterstützung entzogen. In Griechenland haben die Verfechter der Rettungspläne keine Mehrheit im Parlament und in Frankreich regiert nun ein Politiker, der den Fiskalpakt wieder aufschnüren möchte. Das wird für viel Streit auf dem Kontinent sorgen, und dieser wird an den Märkten heute eingepreist.
Mittelfristig besteht aber durchaus die Chance, dass eine Wende zum Besseren in Europa gerade dank einer Kurswende gelingt. Die Länder im Süden Europas haben ihre Strukturprobleme bereits recht radikal angegangen, jetzt könnte ein positiver Stimulus aus Resteuropa möglicherweise als zündender Funke einen Aufschwung auslösen. Bis dahin werden am noch mindestens einige Monate vergehen – wenn sich die Europäer auf diesen Weg überhaupt einigen können.
Aber auch kurzfristig scheint der DAX nun bereits stark ausgebombt. Zwar kann es noch ein paar Prozente nach unten gehen, es scheint aber trotzdem an der Zeit, sich mit Longengagements zu befassen.
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