Der DAX ist im Januar mit einem Ausbruchversuch nach oben gescheitert, jetzt richtet sich der Blick auf die untere Unterstützung der kurzfristigen Seitwärtskonsolidierung. Anlegern fehlen schlagende Argumente für Nachkäufe, möglicherweise kommt daher doch noch eine bereinigende Korrektur.
Der DAX hat die hohen Zugewinne aus dem Dezember bislang verteidigt - das ist positiv zu werten. Denn die Konsolidierung läuft immerhin schon seit Mitte Dezember und vollzieht sich in einer Seitwärtsbewegung.
Diese könnte aber nun noch einmal gefährdet werden. Trotz der recht ordentlich laufenden Zahlensaison mit Highlights wie Siemens oder SAP fehlt der zündende Funke, der dem DAX zum Ausbruch verhelfen könnte.
Angesichts der Höhenluft sorgen die impulsiven Politiktiraden aus dem Weißen Haus im Moment für Zurückhaltung, das Gespenst des Protektionismus geistert durch die Markthalle und treibt der exportorientierten deutschen Wirtschaft den Schweiß auf die Stirn.
Auch die Entwicklung in Europa sorgt nicht gerade für Zuversicht. Die Eurozone spürt große Fliehkräfte, die anstehende nächste Runde in der Griechenland-Rettung und Wahlen mit Sprengpotenzial, wie die Präsidentschaftskür in Frankreich, treiben die Anleihenrenditen seit Monaten nach oben.
Daher könnte die Konsolidierung beim DAX letztlich doch noch in eine echte Korrektur münden, wenn die Marke von 11.500 Punkten, die den Index in den letzten Wochen immer wieder gestützt hat, spürbar verletzt wird.
Doch selbst dann sollte man nicht in Pessimismus verfallen. Denn die Konsolidierung ist, gemessen am RSI-Indikator, schon weit fortgeschritten - und Alternativen zu Aktien bleiben rar. Ein kurzer und deutlicher Absacker könnte daher die notwendige Bereinigung für den nächsten Marktaufschwung darstellen.
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