Der DAX hat um die Marke von 9.800 Punkten gekämpft - und vorerst verloren. Das bringt eine gewisse Investitionsmüdigkeit der Anleger zum Ausdruck. Die Wahrscheinlichkeit für eine längere Konsolidierung wächst.
Sind es wirklich die mögliche neue Zuspitze der Krise in der Ukraine nach dem Absturz einer Passagiermaschine und die Eskalation im Gazastreifen, die dem DAX einen Dämpfer verpasst haben? So jedenfalls die Interpretation einiger Marktbeobachter, die wir allerdings nicht stichhaltig finden. Denn die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen der beiden Krisenherde scheinen doch eher begrenzt, zumal Russland wegen der taumelnden eigenen Wirtschaft kaum Interesse daran haben dürfte, die Energielieferungen in den Westen ernsthaft zu gefährden - was das Krisenpotenzial der Ukraine begrenzt.
Einen Beitrag leisten die Krisen zur schlechteren Stimmung zwar schon, aber es ist das Gesamtpaket, das den DAX letztlich an der Fortsetzung des Höhenflugs hindert. Maue Konjunkturdaten in weiten Teilen Europas schüren wieder die Sorgen vor einem Siechtum auf dem Kontinent, während die Erwartungen an die Bilanzsaison trotzdem hoch sind - und damit Raum für Enttäuschungen schaffen.
Derweil kratzt der DAX mal wieder an dem seit Mitte 2011 etablierten Aufwärtstrend. Ein endgültiger Bruch könnte Shortspekulanten auf den Plan rufen. Ein Warnsignal stellt in jedem Fall dar, dass der DAX das Ausbruchniveau aus dem Januar bei 9.794 Punkten nicht nachhaltig zurückerobern konnte. Im Moment sehen wir daher die größeren Chancen auf der Shortseite.
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