Die Enttäuschung über die gemessen an den Erwartungen der Märkte zurückhaltende Vorgehensweise der FED war am Dow Jones nicht spurlos vorübergegangen. Seit Mitte letzter Woche musste er zwei sehr schwache Tage hinnehmen und damit die seit Anfang Juni andauernde steile Erholung unterbrechen.
Doch die Chancen stehen nicht schlecht, dass der älteste der großen Börsenindizes die Enttäuschung bald verdaut haben wird. Dafür spricht einerseits die immer noch beachtliche Resistenz gegen die schlechten Konjunkturdaten, andererseits gilt im Hinblick auf die FED, dass sie offen angekündigt hat, stärkere geldpolitische Geschütze aufzufahren, sollten die Konjunktur und vor allem der Arbeitsmarkt nicht bald deutlicherer Erholungssignale aussenden.
Doch möglicherweise wird das nicht nötig sein. Denn von den Märkten noch weitgehend unbeachtet zeichnet sich im Epizentrum der amerikanischen Krise, dem Immobilienmarkt, eine Wende ab. Zuletzt haben die Hausverkäufe deutlich angezogen, der Preisrückgang hat sich verlangsamt und die Reichweite des Hausangebotes ist auf den tiefsten Stand seit 2005 gefallen. Allesamt Anzeichen, dass die Ungleichgewichte auf dem Häusermarkt inzwischen deutlich abgenommen haben und dass der Häuserüberhang aus dem Boom inzwischen vom Markt absorbiert worden ist.
Da die Nachfrage allein schon durch das Bevölkerungswachstum weiter trendmäßig zunimmt, das Angebot aber angesichts der darniederliegenden Bautätigkeit und des hohen Ersatzbedarfs allenfalls stagniert, ist es damit nur noch eine Frage der Zeit, bis die Preise wieder zu steigen anfangen. Das würde auf einen Schlag viele Probleme lösen und vor allem dem gerade für den Arbeitsmarkt enorm wichtigen Bausektor neues Leben einhauchen
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