Die Konjunkturzahlen aus den USA sind für den Anleger im laufenden Jahr ein Wechselbad der Gefühle. Zu Jahresbeginn sah es so aus, als strotze die Ökonomie jenseits des Atlantiks vor Kraft. Dann kam eine Phase der Enttäuschung, in der vor allem ein schwacher Stellenzuwachs die Sorge nährte, die zuvor guten Zahlen wären nur ein Resultat des milden Winters. Die Vereinigten Staaten schienen nach Meinung vieler Beobachter nun in den Abwärtssog Europas hineingezogen zu werden.
Doch dies war möglicherweise ein Trugschluss. Die neusten Daten geben zumindest keinen Anlass zur Sorge, der Immobilienmarkt zeigt einen moderaten Aufwärtstrend – heute sind die Neubaubeginne sehr robust ausgefallen – und auch die Industrie überrascht positiv. Sowohl die Steigerung der Produktion um 1,1 Prozent im April als auch der starke Anstieg beim Empire State Manufacturing Index sprechen nicht für eine nahende Rezession.
Dennoch haben auch die Anleger jenseits des Atlantiks Respekt vor den Turbulenzen in Griechenland und ziehen sich zurück.
Was beim DAX die Marke von 6.600 Punkten war, die nicht verteidigt werden konnte, ist beim Dow Jones Index die Unterstützung bei 12.700 Punkten, die aktuell bedenklich wackelt.
Als positiv werten wir allerdings, dass sich das Sentiment schon merklich eingetrübt hat, das Lager der Bären war zuletzt nach der Messung vom AAII mit 42 Prozent auf einem Jahreshöchststand. Gelingt vor diesem Hintergrund doch noch ein schneller Rebound über 12.700 Punkte, kann man angesichts des gesunden fundamentalen Trends eine Longposition im Dow Jones riskieren.
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