Das Treffen von Netanjahu und Obama hat den Anlegern gestern erneut die Kriegsgefahr im Nahen Osten vor Augen geführt. Insbesondere der israelische Premier scheint entschlossen, eine iranische Atombombe nicht hinzunehmen, und wird dementsprechend mit einem Militärschlag nicht mehr lange zögern. Dafür benötigt er allerdings zumindest die logistische Unterstützung der Amerikaner. Und es sieht nicht so aus, als würde ihnen diese verwehrt werden. Zwar betont Obama (noch) den Vorrang der Diplomatie, aber der innenpolitische Druck für eine harte Linie nimmt zu, vor allem von den Republikanern. In dieser Hinsicht wird sich der Präsident unmittelbar vor den Wahlen wohl keine Blöße geben.
Dieses Szenario hat den Ölpreis in den vergangenen Wochen nach oben getrieben, in der Nähe des Aprilhochs (126,80 US-Dollar) war nun aber Schluss. Trotz der jüngsten kleinen Korrektur ist der Rohstoff immer noch überkauft, aktuell lasten die wieder aufkeimenden Konjunktursorgen nach schwachen Zahlen aus Europa auf der Kursentwicklung. Für einen Einstieg scheint es aus unserer Sicht - trotz der brisanten Lage im Nahen Osten - noch zu früh.
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