Lange Zeit hat der Ölpreis mit dem Hoch aus dem letzten April bei 126,80 US-Dollar gerungen – dann ist der Ausbruchversuch schließlich gescheitert. Die Nachrichtenlage an der Konjunkturfront ließ trotz der immer noch schwelenden Irankrise keinen Raum für neue Höchststände.
Im Blickpunkt steht dabei insbesondere China. Die Konjunkturdynamik im Reich der Mitte kühlt sich deutlich ab, einige Analysten befürchten nun sogar eine „harte Landung“ der Wirtschaft, also einen Wachstumseinbruch. Dies würde unmittelbar auf die globale Rohstoffnachfrage durchschlagen, denn in vielen Segmenten ist das Land mittlerweile der größte Konsument. Bei Öl ist China die Nummer zwei hinter den USA, so dass eine denkbare Halbierung der Wachstumsgeschwindigkeit den kumulierten Bedarf auf dem Globus massiv dämpfen könnte. Eine Kompensation durch die Vereinigten Staaten scheint dabei eher unwahrscheinlich, die FED hat der Wirtschaft gestern nur ein moderates Wachstum bescheinigt.
Dieses Risiko wird nun am Markt eingepreist, die Brentnotierung dürfte vorerst weiter konsolidieren. Eine starke Unterstützung liegt allerdings bei 115 US-Dollar – dem vormaligen Ausbruchniveau – so dass das Abwärtspotenzial vorerst begrenzt erscheint.
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