Die Investoren am Ölmarkt wissen derzeit nicht so recht, in welche Richtung es weitergehen soll. Die Fundamentaldaten sprechen eher für fallende Kurse, die globale Konjunkturdynamik lässt noch keine Anzeichen einer Besserung erkennen. Darüber hinaus hat sich Saudi-Arabien bereit erklärt, die Förderung gegebenenfalls zu erhöhen, um den Preis in Richtung von 100 US-Dollar zu drücken. Das zeigt, dass die Araber Angst vor einer Rezession haben, der wiederum einen Einbruch der Notierung zufolge hätte.
Andererseits sprechen die geopolitischen Risiken eher für steigende Kurse. Denn der Bürgerkrieg in Syrien könnte sich zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Sunniten und Schiiten entwickeln. Gestern hat sich Katar relativ eindeutig auf die Seite der Rebellen geschlagen und dürfte dabei die Golfstaaten als Unterstützer im Hintergrund haben. Damit droht der Konflikt mit dem Iran, dem wichtigsten Partner des syrischen Regimes, offen auszubrechen.
In diesem Spannungsfeld könnte sich der Ölpreis erst mal unter größeren Schwankungen seitwärts bewegen, solange es in Syrien zu keiner weiteren Eskalation kommt.
(27.09.2012)
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