Für die Aktie von Aixtron gibt es ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu einem Preis von 6,00 Euro. Das Papier notiert aktuell aber mit einem Abschlag von 8 Prozent, in den letzten Tagen bröckelte der Kurs sogar tendenziell. Werden die Gefahren für einen Abschluss der Transaktion am Markt richtig eingepreist?
Über eine deutsche Tochtergesellschaft will ein chinesischer Fonds die Mehrheit von Aixtron übernehmen und bietet 6 Euro je Aktie. Als Voraussetzung für einen Abschluss gilt, dass 60 Prozent der Anteilseigner ihre Stücke andienen. Die Frist zur Annahme des Angebots endet am 7. Oktober.
In diesem Quorum dürfte ein Hauptrisikofaktor der Transaktion liegen. Zwar wirkt der Preis angesichts des Kursniveaus zu Jahresanfang durchaus attraktiv, und die enttäuschende Geschäftsentwicklung des Unternehmens lässt eine höhere Bewertung derzeit kaum zu. Aber bis Ende letzten Jahres war Aixtron an der Börse durchweg mehr wert. Investoren, die schon länger engagiert sind, dürften daher kaum auf die Offerte eingehen.
Einen weiteren Risikofaktor stellen Politik und Wettbewerbsbehörden dar. Es gibt dort durchaus Vorbehalte dagegen, Anbieter von Schlüsseltechnologien - und als solcher wird Aixtron durchaus gesehen - an chinesische Unternehmen zu verkaufen, die im Ruch stehen, von staatlicher Seite gesteuert und subventioniert zu werden.
Bislang gab es von der Politik trotzdem noch kein ernsthaftes Störfeuer. Insofern sehen wir im Moment ganz gute Chancen für einen erfolgreichen Deal, sogar eine Erhöhung der Offerte - im Fall einer zu geringen Annahmequote - oder ein Gegenangebot sind denkbar.
Wir halten den aktuellen Risikoabschlag auf den Angebotspreis bei der Aktie zwar im Hinblick auf die Erfolgschancen der Offerte für angemessen, das Upsidepotenzial, das etwa eine Angebotserhöhung bietet, scheint aber kaum berücksichtigt.
Insofern bietet Aixtron auf dem aktuellen Niveau eine interessante, aber auch riskante Spekulationsmöglichkeit.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass sich die Aktie von Aixtron dem Angebotspreis noch nähert oder sogar eine höhere Offerte lanciert wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Citigroup mit einem aktuellen Hebel von 2,6 nutzen. Die Barriere liegt bei 3,56 Euro.
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