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BHB Brauholding: Absatzgebiet weiter ausgebaut - Vorstandsinterview

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Über die Geschäftsentwicklung in 2014 und die Perspektiven für das laufende Jahr sprach GBC-Analyst Felix Gode mit Vertriebsvorstand Gerhard Bonschab und Finanzvorstand Franz Katzenbogen von der BHB Brauholding Bayern-Mitte AG.

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GBC: Der deutsche Biermarkt konnte im Jahr 2014 zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder ein Absatzplus verzeichnen. Worauf ist diese überraschend gute Entwicklung zurückzuführen?

Bonschab: In der Tat hat der deutsche Bierabsatz in 2014 zum ersten Mal seit 10 Jahren ein Absatzplus von 1 % verzeichnen können. Der Hintergrund ist unter anderem wetterseitig zu sehen, mit dem warmen Winter und frühen Frühlingstemperaturen. Auch die Fußball-WM hat den Bierabsatz zur Jahresmitte angekurbelt. Nicht zuletzt ist auch die gute Konsumstimmung in Deutschland in Faktor.

GBC: Konnte die BHB Brauholding AG von der guten Marktsituation profitieren?

Katzenbogen: Ja, wir haben uns mit dem Marktwachstum entwickelt und konnten den Getränkeabsatz um 1 % auf 211 Tausend Hektoliter steigern. Insbesondere das erste Halbjahr war besonders stark, aufgrund des guten Wetters und der Fußball-WM. Im zweiten Halbjahr ließ die Dynamik allerdings etwas nach. Aber das ist auch nicht ungewöhnlich, da die zweite Jahreshälfte in der Regel immer schwächer ist als die erste Jahreshälfte. Hinzu kamen dann schwierige Wetterbedingungen im zweiten Halbjahr.

GBC: Ungeachtet der marktseitigen Entwicklung, wie hat sich die BHB AG im Jahr 2014 hinsichtlich ihrer Marktstellung weiter positioniert?

Bonschab: Wir haben unser Absatzgebiet weiter ausgebaut und in 2014 eine Kooperation mit der Schlossbrauerei Herrngiersdorf begonnen, welche unsere Präsenz in den Regionen Landshut und Regensburg gesteigert hat. Auch über den Jahresverlauf 2014 hinweg konnten wir zahlreiche neue Gastronomie-Betriebe in ganz Deutschland für uns als Kunden gewinnen. Immerhin ist die Gastronomie mit 40 % Umsatzanteil unser wichtigster Ansatzkanal. Wir arbeiten stetig daran den Einflussbereich unserer Bierspezialitäten kontinuierlich auszubauen.

GBC: Der Export ist in den vergangenen Jahren einer der wesentlichen Wachstumstreiber der BHB Brauholding, aber auch der gesamten Braubranche gewesen. Wie sind Sie hier mit dem Verlauf im abgelaufenen Jahr zufrieden?

Katzenbogen: Auch hier sind wir mit der Entwicklung zufrieden gewesen. Italien und Polen sind ja unsere Hauptmärkte im Ausland. Wenngleich auf unserem wichtigsten Auslandsmarkt Italien erneut ein Plus zu verzeichnen war, hatten wir in Polen einen Rückgang. Allerdings wurde hier im Vorjahr mit einem Plus von 30 % auch eine hohe Vorlage gesetzt. Der Auslandsanteil unseres Getränkeabsatzes liegt inzwischen bereits bei 9 %.

GBC: Wie hat sich vor den abgesprochenen Hintergründen der Umsatz entwickelt?

Bonschab: Wir haben die Umsatzerlöse leicht auf 16,3 Mio. Euro gesteigert. Damit lagen wir in der Zuwachsrate auf Gesamtjahressicht in etwa auf dem Niveau, das bereits zum Halbjahr zu sehen war. Mit dieser Entwicklung sind wir durchaus zufrieden, wenn man vor allem die marktgegebenen Umstände berücksichtigt. Unverändert findet ein harter Preiskampf am Markt statt, ausgehend von den großen multinationalen Brauereien. Dem können wir uns auch mit unseren qualitativ hochwertigen Bieren nicht vollständig entziehen.

GBC: Beim EBIT hatten Sie eine Marge von 3 % im Blick. Nun sind es tatsächlich rund 2 % geworden. Was sind die Hintergründe dafür?

Katzenbogen: Das Jahr 2014 war trotz der absatzseitig auf den ersten Blick erfreulichen Entwicklungen durchaus herausfordernd. Die Preisentwicklung auf dem Biermarkt hatte ich ja bereits angesprochen. Aber auch auf der Rohstoffkostenseite ist nach wie vor ein hoher Druck vorhanden. Die Preise für unsere Einsatzstoffe haben sich nicht wesentlich reduziert, im Gegensatz zu den Verkaufspreisen. Daher haben wir mit einem Druck auf der Rohmarge zu kämpfen. Diesem sind wir gut begegnet und konnten das gute Ergebnisniveau des Vorjahres nahezu halten. Zudem hatten wir in 2014 einen Einmalaufwand in Höhe von rund 0,1 Mio. Euro in Folge einer Nachzahlung für die Abwasserkanalnutzung. Bereinigt um diese Position wäre das EBIT klar über dem Vorjahr ausgefallen und die EBIT-Marge bei 2,6 % gelegen.

GBC: Was hat sich 2014 auf der Investitionsseite getan? Die Abschreibungen sind ja im Jahresverlauf um fast 50.000 Euro gesunken?

Katzenbogen: Wir haben in 2014 moderate Investitionen in Höhe von rund 3,0 Mio. Euro vorgenommen. Unter anderem haben wir in eine Hefereinzuchtanlage investiert, was vor allem für eine nochmalige Verbesserung der ohnehin schon hohen Qualität unserer Bierspezialitäten führt. Das sollte sich natürlich wiederum umsatzseitig positiv niederschlagen, denn durch eine hervorragende Qualität ist es leichter sich dem Preisdruck am Markt zu entziehen.

GBC: Mit das Geschäftsjahr 2014 haben Sie wieder eine Dividende in Höhe von 0,06 Euro angekündigt?

Katzenbogen: Ja, genauso viel wie im Vorjahr. Das Jahr 2014 war in unseren Augen durchaus erfolgreich und wir haben die guten Niveaus des Vorjahres verteidigt. Vor allem aber haben wir auch eine sehr solide finanzielle Situation. Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere Aktionäre stets am Unternehmenserfolg beteiligen - so auch in diesem Jahr. Mit einer Dividendenrendite von 2,2 % ist die Ausschüttungshöhe denke ich auch für die Aktionäre durchaus attraktiv.

GBC: Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2015?

Katzenbogen: Wir wollen auch in 2015 weiteres Umsatzwachstum generieren. Vor allem durch unsere hohen Qualitätsstandards und innovative Gebinde-Formen können wir zudem ein stückweit dem Preisdruck am Markt trotzen. Auch hinsichtlich der Produktivität versuchen wir immer weitere Verbesserungen zu erzielen, so dass wir auch ergebnisseitig in 2015 von einer Verbesserung ausgehen. Genaueres zur Prognose werden wir mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2014 am 20.04.2015 bekannt geben.

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