Das ist ein Paukenschlag für den deutschen Fußball: Mario Götze verlässt Borussia Dortmund und wechselt dank einer Ausstiegsklausel für geschätzte 37 Mio. Euro zu Bayern München. Trotz des Geldsegens kam das an der Börse gestern gar nicht gut an, die Aktie von Borussia Dortmund musste letztlich eine Einbuße von 2,7 Prozent hinnehmen.
Eigentlich sollte im Moment alles auf die Halbfinals der Champions League fokussiert sein, doch angesichts der Bewegung auf dem Transfermarkt gerät der Saisonhöhepunkt fast schon ins Hintertreffen. Denn nachdem der Abschied von Top-Torjäger Lewandowski bei Borussia Dortmund bereits beschlossene Sache ist, verliert die aktuelle Nummer zwei im deutschen Fußball nun mit Mario Götze einen weiteren Leistungsträger. Das wird dem Unternehmen zwar erneut einen kräftigen Gewinnsprung bescheren, hinsichtlich der künftigen Leistungsfähigkeit bergen die Verkäufe aber auch substanzielle Risiken.
Es wird darauf ankommen, wie in der Vergangenheit die Abgänge durch geschickte (vergleichsweise günstige) Zukäufe und die eigene Nachwuchsarbeit zu kompensieren. In dieser Hinsicht gibt es allerdings ein warnendes Beispiel, das zeigt, dass auch ein eingespieltes Team nicht jeden Aderlass kompensieren kann: Werder Bremen.
Viele Jahre lang war der Verein sehr erfolgreich, obwohl die Top-Spieler immer wieder abgeworben wurden. Dann verließ den damals noch amtierenden Manager Klaus Allofs das Fortune, die Flops häuften sich und der Verein stürzte in die Krise. Mittlerweile darf Allofs die Wolfsburger Millionen ausgeben – und Werder Bremen kämpft gegen den Abstieg.
Dieses Schicksal muss Dortmund nicht drohen, schon allein wegen der ungleich höheren finanziellen Potenz. Der aktuelle Substanzverlust ist trotzdem nicht von der Hand zu weisen und könnte die Performance in der kommenden Saison beeinträchtigen. Das schlägt sich in den letzten acht Wochen an der Börse in einer kurzfristigen Topbildung nieder. Die Aussicht auf einen gewaltigen Gewinnsprung in der laufenden Saison sichert die Aktie aber nach unten ab.
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