Dialog Semiconductor hat die Investoren mit einem 4,6 Mrd. US-Dollar schweren Übernahmevorhaben geschockt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich der Sinn der Transaktion nicht jedem erschlossen hat. Jetzt steht ein Gegenangebot im Raum, und die Aktionäre reagieren erleichtert.
Der amerikanische Chiphersteller Cypress Semiconductor plane, die Offerte von Dialog Semiconductor für Amtel noch zu überbieten - so gestern das Gerücht. Das überrascht schon, denn der gebotene Preis war von Analysten in den meisten Fällen als sehr sportlich gebrandmarkt worden.
Insofern verständlich, dass die Aktie von Dialog Semiconductor auf das mögliche Gegenangebot mit einer Erholung reagiert. Die Anleger spekulieren darauf, dass das Management - das von dem Kurseinbruch nach Bekanntgabe der Nachricht durchaus beeindruckt sein dürfte - dann die Lust verliert.
Aus den USA kam gestern aber noch ein Dementi. Cypress, so war zu hören, habe im Vorfeld der Dialog-Offerte schon ein Angebot abgegeben, sei jetzt aber nicht mehr interessiert. Das wiederum könnte die Aktie von Dialog Semiconductor heute belasten.
Generell scheint die Führungsriege von Dialog einen hohen Handlungsdruck zu verspüren. Schon vor einem Jahr war ein großer Zusammenschluss versucht worden, damals mit ams aus Österreich, die Initiative war an Bewertungsfragen gescheitert.
Offenbar fühlt sich Dialog Semiconductor zu abhängig von Apple und nicht groß genug, um im Weltkonzert mittelfristig die erste Geige zu spielen. Daher ist zu vermuten, dass der Amtel-Deal durchgezogen wird, wenn kein potentes Gegenangebot kommt.
Sollte es aber doch einen weiteren Interessenten geben und sich Dialog Semiconductor infolgedessen zurückziehen, rechnen wir mit einer kräftigen Erholung der Aktie, denn aus unserer Sicht wäre das die beste Nachricht.
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