Bei dem Versuch, die Höchstkurse aus dem Mai in Angriff zu nehmen, musste die Aktie von Drillisch Ende letzter Woche einen Dämpfer hinnehmen. Der Wert weist ein sehr ausgeprägtes Chance-Risiko-Profil aus und scheidet die Geister.
Drillisch hat drei Gänge hochgeschaltet, mit dem Zugriff auf umfangreiche Netzkapazitäten von Telefonica und zwei großen Übernahmen - yourfone und The Phone House - steht das Unternehmen vor einem Wachstumssprung. Die Analysten erwarten im Schnitt bis 2016 in etwa eine Umsatzverdopplung auf 573 Mio. Euro in Relation zum letzten Jahr.
Die Gretchenfrage ist aber, ob das Unternehmen das wegen der Integrations- und Expansionskosten unter dem Strich auch in Gewinnwachstum ummünzen kann. Diesbezüglich sind die Analysten eher zurückhaltend, für 2015 und 2016 wird jeweils nur ein, verglichen mit dem Umsatzwachstum, moderater Anstieg auf 54,2 bzw. 64,5 Mio. Euro unterstellt. Daraus resultiert ein strammes 2016er-KGV von 34.
Und daran scheiden sich die Geister. Einigen, wie der Commerzbank, ist dies, auch angesichts der Expansionsrisiken, viel zu teuer, weswegen der faire Wert nur bei 26 Euro gesehen wird. Bullen wie Barclays betonen hingegen die Chancen der rasanten Wachstumsstrategie und halten sogar 60 Euro für angemessen.
Letztlich ist bei einer Growth-Aktie wie Drillisch der Trend entscheidend, und der ist operativ wie auch an der Börse im Moment noch intakt.
Die Aktie sendet mit dem jüngsten Rückschlag allerdings ein Warnsignal, eine Top-Formation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter (Hochpunkte April, Mai und Juni) scheint nun möglich. Da der Abstand zur 200-Tage-Linie, die aktuell bei etwa 34 Euro verläuft, immer noch sehr hoch ist, würden wir kurzfristig nun auf eine weitere Konsolidierungswelle setzen. Ein Stop-Loss für ein Short-Engagement kann bei einem Kurs von 44 Euro gesetzt werden.
Anzeige: Wer wegen einer möglichen Top-Bildung darauf setzen will, dass die Aktie von Drillisch eine weitere Konsolidierungswelle durchläuft, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem aktuellen Hebel von 2,6 nutzen. Die Barriere liegt bei 52,35 Euro.
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