Die Aktie von Drillisch hat ihr technisches Erholungspotenzial bis 14 Euro nach dem rasanten Kursrutsch im Mai zwischenzeitlich nahezu ausgeschöpft. Danach gab es einen neuerlichen Rückschlag, der verdeutlicht, dass auf dem Niveau im Moment die Argumente fehlen, um den Anteilsschein des Mobilfunkdienstleisters zu kaufen.
Die Kernfrage ist, welches nachhaltige Wachstum Drillisch auf dem hart umkämpften deutschen Mobilfunkmarkt generieren kann. Zuletzt war die Dynamik etwas ins Stocken geraten, im zweiten Halbjahr sollte sich diese aber wiederbeleben. Eine erste Tendenz wird man vermutlich schon aus den Halbjahreszahlen ablesen können, die am 9. August veröffentlicht werden.
Die Rahmenbedingungen für das Unternehmen könnten aber noch schwieriger werden, denn es bahnt sich eine Mega-Fusion in der Branche an. KPN und Telefónica verhandeln über einen Zusammenschluss der Ableger E-Plus und O2. Damit würde das Risiko steigen, dass Drillisch als kleiner Anbieter mittelfristig an die Wand gedrängt wird.
Im Moment sorgt zwar noch die in Aussicht gestellte hohe Dividende für 2013 und 2014 - je 1,30 Euro - die nach dem Teilausstieg bei Freenet im Notfall aus der Substanz gezahlt werden kann, für eine Absicherung nach unten. Aber das weitere Aufwärtspotenzial scheint ebenfalls begrenzt, jedenfalls reichte dem Gründer Marc Brucherseifer schon ein Kurs von 12,51 Euro für einen großen Verkauf. Daher sollte man auch nach dem jüngsten Kursrückgang mit einem Neuengagement zunächst einmal abwarten.
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