Die Anfang April geweckten Erwartungen über einen möglicherweise kurz bevorstehenden großen Zukauf konnte Fair Value REIT bisher nicht erfüllen. Die seinerzeit auf die Tagesordnung der Hauptversammlung aufgenommenen Abstimmungen über eine Kapitalerhöhung um bis zu 100 Mio. Euro wurden kurz vor der HV wieder abgesetzt. Doch nach Aussage des Managements wurde damit ein solcher Schritt nur aufgeschoben, geplant ist er weiterhin.
Denn als REIT ist Fair Value zu der Ausschüttung von mindestens 90 Prozent seines Gewinns verpflichtet, was das Innenfinanzierungspotenzial massiv einschränkt. Will das Unternehmen trotzdem wachsen, muss es hierfür frisches Kapital einsammeln. Und genau dies ist die erklärte Strategie der Münchener Gesellschaft. Fair Value ist derzeit aktiv auf der Suche nach geeigneten Immobilienpaketen, vorzugsweise aus großflächigen Einzelhandelsobjekten, und will mit einem solchen Zukauf endlich auf Wachstumskurs schalten.
Sobald eine solche Transaktion ausreichend konkretisiert ist, wird deswegen eine außerordentliche HV einberufen werden müssen, die die erforderlichen Kapitalschritte beschließen müsste. Dass ein entsprechender Beschluss nun auf der letzten Hauptversammlung unterblieben ist, liegt nach Unternehmensangaben daran, dass die Verhandlungen bezüglich eines Immobilienpakets, das der Vorstand den Aktionären präsentieren wollte, nicht den gewünschten Verlauf genommen hatten und dass ein reiner Vorratsbeschluss aufgrund seiner engen zeitlichen Verfügbarkeit ohnehin wenig gebracht hätte.
Im Moment müssen sich die Anleger also gedulden. Das Unternehmen ist zwar stabil aufgestellt und gemessen an seinem Immobilienvermögen deutlich unterbewertet, doch es fehlt im Moment die Wachstumsphantasie, um der Aktie etwas Schwung zu verleihen.
Dass ein solcher Wachstumskurs, wie er von Fair Value angestrebt wird, im aktuellen Umfeld aber gut funktionieren kann, haben bereits andere Immobilienunternehmen wie Hamborner erfolgreich vorgemacht. Für Fair Value hat SMC-Research ein solches Szenario durchgerechnet und sieht unter der Annahme des Zukaufs von Immobilien im Wert von 200 Mio. Euro den fairen Wert der Aktie (trotz der unterstellten massiven Verwässerung) bei 9,26 Euro.
Das aktuelle Update der Studie steht unter www.smc-research.com als kostenloser Download zur Verfügung.
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