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FinLab AG: Einstieg in den Bereich der Krypto-Währungen - Vorstandsinterview

Veröffentlicht am

Der GBC-Analyst Cosmin Filker sprach mit Juan Rodriguez, dem Vorstand der Finlab AG, über die neusten Beteiligungen und die weiteren Perspektiven des FinTech-Spezialisten.

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GBC AG: Herr Rodriguez in 2017 sind Sie über zwei neue Beteiligungen in den Bereich Krypto-Währungen eingestiegen. Konkret handelt es sich dabei um eine 25%ige Beteiligung in die Bitcoin/Gold-Plattform Vaultoro Ltd. sowie um eine 20%ige Beteiligung an dem in Frankfurt ansässigen ICO und Token Launch Accelerator Iconiq Lab Holding GmbH. Können Sie die beiden Beteiligungen näher skizzieren?

Juan Rodriguez: Mit Vaultoro bieten wir die weltweit schnellste und kosteneffektivste Möglichkeit, physisches Gold mit Bitcoin zu kaufen und über einen renommierten Partner in der Schweiz einzulagern. Dies ermöglicht es den Anlegern, ihre Einlagen außerhalb des Bankensystems zu sichern, ohne dass diese physischen Anlagen an Liquidität verlieren. Das Ziel ist es, dass Anleger mit Hilfe von Vaultoro's Internet-Vaulting-App und einer durch Gold abgesicherten Debitkarte ihre Einlagen mit Gold und Bitcoin absichern und in jeder Währung in Echtzeit ausgeben können. Neben der Debitkarte wird es kurzfristig die Möglichkeit geben, weitere Edelmetalle wie Silber und Platinum auf der Plattform zu handeln. Ebenso sollen weitere Kryptowährungen, wie zum Beispiel Ethereum, zum Erwerb der Edelmetalle aufgenommen werden. Iconiq Lab ist eine Accelerator Plattform die Komplettservices für Krypto-, Blockchainund Token-Startups anbietet. Iconiq Lab stellt ausgewählten Unternehmen Startkapital und Know-how für die Durchführung des eigenen ICO oder Token Launch zur Verfügung. Iconiq Lab und ihre Partner bieten kompetente Services und digitale Lernmodule zu Themen wie "Tokenization", rechtliche Aspekte des ICO, Best-Practices bei der Vermarktung eines ICO und Verbindungen zu den wichtigsten Investoren im Kryptobereich. Einerseits erhalten Startups, die Teil des Programms sind, damit die besten Chancen für die Platzierung ihres eigenen Tokens bzw. ICO und andererseits gewährleitet das Programm eine extrem hohe Qualität des jeweiligen ICO für potentielle Anleger, da nur Unternehmen in das Programm aufgenommen werden, welche die hohen Standards von Iconiq Lab erfüllen und insbesondere ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln. Iconiq Lab wird zeitnah zur Finanzierung des Accelerator Programms einen eigenen Token, den so genannten ICNQ, anbieten. Das dafür notwendige White Paper befindet sich derzeit gerade zur Prüfung bei der BaFin. Die Investoren in den ICNQ erhalten über die Mitgliedschaft durch Erwerb des Tokens Zugang zu allen aus dem Accelerator Programm entwickelten ICOs und zwar zu den größtmöglichen Vorzugskonditionen.

GBC AG: In welcher Form kann die FinLab AG den neuen Beteiligungen helfen, um im aktuellen Trendumfeld agieren zu können?

Juan Rodriguez: Neben der Funktion als Kapitalgeber (und damit Investor) sind wir Company Builder und Incubator, so dass wir unsere Beteiligungen bei den unterschiedlichsten Themen im Tagesgeschäft unterstützen. Diese sind insbesondere Unterstützung bei der Suche und die Verhandlung mit geeigneten Kandidaten, also Human Ressources Unterstützung, sowie buchhalterischen Support als auch Unterstützung bei der Ansprache von Investoren, Erstellung des Pitch Decks, Modellierung des Business Plans und, last but not least, Unterstützung hinsichtlich juristischer Dokumente wie Beteiligungsverträge. Im Prinzip supporten wir die Firmen von A-Z und tauschen uns, wenn nicht täglich, zumindest wöchentlich mit dem jeweiligen Gegenpart aus.

GBC AG: Jüngst haben Sie auch die neue Beteiligung an der Galaxy Digital Holdings Ltd. bekannt gegeben, einer Firma, die von Mike Novogratz gegründet wurde. Welche Potenziale erkennen Sie bei dieser Beteiligung?

Juan Rodriguez: Bereits mit Start der FinLab haben wir in unserer Strategie verankert, dass wir auch in ausgewählte Fonds und andere Inkubatoren mit dem Schwerpunkt „fintech“, bevorzugt in den Vereinigten Staaten und Asien, investieren werden. Das Investment in Galaxy Digital deckt genau diese Strategie und Idee ab, da wir mit dem Investment in ein professionelles, insbesondere institutionelles, globales Netzwerk in dem Bereich Krypto- und Blockchain Universum investieren. FinLab mit Galaxy Digital teilen den gleichen Investitionsschwerpunkt, so dass die Investition in Galaxy Digital auch eine strategische Partnerschaft untermauert, die sich u.a. auch auf die gemeinsame Nutzung von Co-Investments fokussiert.

GBC AG: Neben den neuen Investitionen haben sich auch die bestehenden Beteiligungen erfolgreich entwickelt. Bezeichnend hierfür steht die Deposit Solutions GmbH, bei der jüngst eine neue Finanzierungrunde erfolgreich abgeschlossen wurde. Mittlerweile konnten über die Deposit Solutions Einlagen in Höhe von nahezu 4 Mrd. € vermittelt werden. Was sind die Faktoren dieses Erfolges?

Juan Rodriguez: Als wir uns im September 2015 an der Deposit Solutions beteiligt haben, war die Mission des Startups, die führende Open Banking-Plattform für Einlagen, die Banken und Sparer aus ganz Europa verbindet, aufzubauen. Zu unserem Einstiegszeitpunkt hatte Deposit Solutions unter 25 Mio. € vermitteltes Volumen. Heute, 2,5 Jahre später, haben Sie über 4 Mrd. € Spareinlagen vermittelt! Darüber hinaus haben wir Banken aus 16 Ländern auf der Plattform verbunden, was eine Reichweite von über 25 Mio. Sparern ausmacht. Deposit Solutions vereint mittlerweile ein Top-Team von nun rund 200 Experten in ihrem Bereich. Erfolgsfaktoren sind sicherlich, dass Deposit Solutons das sensationelle Thema „Spareinlagen“ früh besetzt hat. Darüber hinaus hat das Team um den Gründer Dr. Tim Sievers von Anfang an in Top-Mitarbeiter investiert. Wir als FinLab haben mit den damaligen Bestandsinvestoren e.ventures weitere professionelle und namhafte Investoren wie Peter Thiel, Valar Ventures, etc. an Bord geholt, die das Wachstum finanzieren.

GBC AG: Gleich zu Beginn des neuen Kalenderjahres konnten Sie bei der Beteiligung nextmarkets GmbH den Erhalt der Zulassung als Wertpapierhandelsbank vermelden. Was bedeutet dies für die nextmarkets?

Juan Rodriguez: Grundsätzlich waren der Erhalt der Zulassung und das damit zusammenhängende Regulierungsverfahren kein einfaches Unterfangen, da die Standards und Qualitätsanforderungen durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA insbesondere im CFD Markt weiter verschärft wurden. Die Prüfung eines Lizenzantrages nimmt daher eine sehr lange Zeit in Anspruch. Das absolut Positive dabei ist, dass wir mit nextmarkets sämtliche der geforderten Qualifikationen nachweisen konnten, was einen Beweis der selbst gesteckten hohen Qualitätsanforderungen an unsere Plattform darstellt. Mit der beeindruckenden Plattform, die nextmarkets entwickelt hat, freuen wir uns jetzt, dass nun auch die App mit allen ihren Vorteilen und Möglichkeiten mit Echtgeld genutzt werden kann. Das „going live“ soll spätestens im zweiten Quartal dieses Jahrs erfolgen.

GBC AG: Die 27%ige Beteiligung AUTHADA GmbH hat zudem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Zertifizierung für ihre eID-Lösung erhalten. Ist dies als Meilenstein für die AUTHADA zu betrachten?

Juan Rodriguez: In der Tat ist das ein Meilenstein! AUTHADA hat als ERSTES Unternehmen die Zertifizierung für ihre Identifizierungslösung als eID-Core auf Basis der technischen Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten und weist damit die Erfüllung der höchsten sicherheitstechnischen Anforderungen nach. Neben den bereits vorher existierenden, rechtlich relevanten Gutachten, können wir nun mit der Zertifizierung durch das BSI bei den anspruchsvollen Kunden wie Banken, Versicherungen und insbesondere im Großhandel, einen weiteren Nachweis unserer einzigartigen Produktqualität und Sicherheit vorzeigen. Der AUTHADA eID-Core ist elementarer Bestandteil der von AUTHADA angebotenen Identifizierungslösungen und ermöglicht die mobile Identifizierung von Kunden in nur wenigen Augenblicken. Die im neuen Personalausweis (nPA) elektronisch gespeicherten hoheitlichen Stammdaten werden mit der AUTHADA App innerhalb weniger Sekunden gesetzeskonform ausgelesen und übermittelt. Der Auslesevorgang kann über ein handelsübliches Smartphone oder Tablet erfolgen. Die Voraussetzung dafür ist eine Near Field Communication (NFC) Schnittstelle im verwendeten Device. Damit bleiben dem Kunden die mühsamen Identifikationswege von PostIdent und Videolegitimation erspart. Unternehmen profitieren, neben vollautomatisierten und schnellen Customer Onboarding- und KYC- Prozessen, ebenfalls von der Konformität zu bestehenden regulatorischen Anforderungen wie dem Geldwäschegesetz, der DSGVO, der PSD2 und eIDAS.

GBC AG: Die HELIAD Equity Partners, als mit Abstand größte Beteiligung in ihrem Portfolio, hat in 2017 eine deutliche Steigerung des NAV umgesetzt, was sich in einem Anstieg des Aktienkurses widerfindet. Wie stufen Sie die HELIAD-Entwicklung ein?

Juan Rodriguez: Für uns, wie auch für die Investoren der Heliad, ist die Entwicklung sehr positiv. Mit einer Aktienperformance in 2017 von rund 66% und einer rund 3%-igen Dividendenrendite p.a. sind wir als Investor sehr zufrieden. Aus unserer Sicht ist die Entwicklung hier noch nicht zu Ende. Das Portfolio der Heliad hat noch viele spannende Beteiligungen, die sich noch nicht im NAV der Gesellschaft widerspiegeln, so dass wir – sofern die Aktienmärkte stabil bleiben – weiter von einem Kursanstieg ausgehen.

GBC AG: Das aktuelle FinLab-Beteiligungsportfolio enthält derzeit insgesamt neun Beteiligungen. Welche Zielgröße verfolgen Sie und wie sind Ihre Planungen hinsichtlich möglichen Exits?

Juan Rodriguez: Unser Ziel ist es nicht 20-30 Beteiligungen zu halten und vierteljährlich Reportings zu lesen und je nach Entwicklung hin und wieder eine Beteiligung zu verkaufen oder abzuschreiben. Als Company Builder wollen wir nicht von der Seitenlinie aus zuschauen. Wir engagieren uns tagtäglich für unsere Beteiligungen und sind regelmäßig im Austausch, so dass wir höchstwahrscheinlich nicht mehr als 12-15 Beteiligungen parallel halten werden. Je nach Entwicklung des Portfolios, ist aus unserer Sicht in den nächsten 12-24 Monaten mit ersten Exits zu rechnen.

GBC: Herr Rodriguez, vielen Dank für das Gespräch.

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