Heidelberger Druck schien auf dem Weg zu einer stabilen und profitablen Expansion auf halber Strecke stehen zu bleiben, im letzten Jahr schockte das Management die Anleger mit einer niedrigen mittelfristigen Wachstumserwartung. Die Margenverbesserung stellt das aber vorerst in den Schatten.
Heidelberger Druck hat zwar kein besonders gutes Abschlussquartal hingelegt, es hat aber trotzdem gereicht, um das bereinigte EBITDA um rund 50 Mio. Euro auf 189 Mio. Euro zu verbessern und damit beim Nettoergebnis mit einem Überschuss von 28 Mio. Euro (Vorjahr -72 Mio. Euro) den Turnaround zu schaffen.
Perspektivisch sind hier weitere deutliche Verbesserungen allein schon deshalb möglich, weil Heidelberger Druck dank der wiedergewonnenen Stabilität die Finanzierungsstruktur optimieren und die Zinsausgaben deutlich senken kann.
Ein Fragezeichen bleibt allerdings noch bei der Wachstumsdynamik. Der Umsatz hat zwar, dank positiver Währungseffekte und wegen eines Zukaufs, im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,6 Prozent auf 2,51 Mrd. Euro zugelegt. Die geringe Steigerung beim Auftragseingang von 2,4 Prozent auf 2,49 Mrd. Euro verdeutlicht aber, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Zumindest bislang, in diesem Jahr könnte es eine Sonderkonjunktur geben, denn die Branchenmesse drupa steht Ende Mai / Anfang Juni vor der Tür. Diese findet aktuell nur alle drei Jahre statt und liefert den Platzhirschen aus dem Sektor in der Regel wichtige Impulse.
Schafft es Heidelberger Druck, bei der Wachstumsdynamik noch einen Zahn zuzulegen, könnte die Profitabilität mit der nun geschaffenen Basis tatsächlich im Geschäftsjahresverlauf in attraktive Dimensionen vorstoßen.
Die Anleger scheinen auf dieses Szenario aktuell zu setzen, die technische Lage hat sich mit der Rückeroberung der Marke von 2 Euro wieder deutlich verbessert. Wer auf den Zug aufspringen will, sollte allerdings die nächste Konsolidierungswelle nach dem Kurssprung abwarten.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von Heidelberger Druck von einer möglichen Dynamisierung des Geschäfts profitieren wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Citigroup mit einem Hebel von 1,8 nutzen. Die Barriere liegt bei 1,08 Euro.
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