Die Aktie von Nordex hat zuletzt die psychologisch wichtige Hürde von 10 Euro übersprungen, danach ist der Aufwärtstrend etwas ins Stocken geraten. Die anstehenden Koalitionsverhandlungen in Deutschland könnten nun einen neuen Schub bringen.
Allen Parteien ist eigentlich klar, dass das Fördersystem für Erneuerbare Energien in Deutschland geändert werden muss, damit der Strompreis für Endverbraucher nicht weiter explodiert.
Die CDU befürwortet dabei Einschnitte in den Fördersätzen, was vermutlich auch die Onshore-Windkraft, das Kerngeschäft von Nordex treffen würde. Das wäre ein Dämpfer für das Unternehmen, das zuletzt ja so einen regen Auftragseingang verzeichnet hat. Denn zumindest im größten Markt Europas dürfte die Dynamik dann abnehmen.
Die Grünen verfolgen aber einen anderen Ansatz. Sie wollen die Ausnahmeregelungen für die Industrie deutlich reduzieren und so bei den Konsumenten direkt für Erleichterung sorgen. Im Zweifelsfall dürfte die Partei zudem Zuschüsse aus Steuermitteln größeren Einschnitten bevorzugen, damit der Ausbau der Erneuerbaren Energien ungebremst voranschreiten kann.
In diesem Punkt könnte Merkel tatsächlich zu substanziellen Zugeständnissen bereit sein. Läuft es auf Schwarz-Grün hinaus, könnte die Kanzlerin die Kompetenz für den schwierigen Prozess der Energiewende sogar komplett zu den Grünen schieben, damit diese die Probleme ausbaden müssen. Für Nordex liegt darin aber eine große Chance, denn Deutschland bliebe als Wachstumstreiber vorerst erhalten. Der Koalitionspoker hierzulande sollte daher von Nordex-Aktionären aufmerksam verfolgt werden.
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