Die Anleger hatten es bereits im Vorfeld geahnt und die Aktie von Nordex mit einer steilen Rally bis Mitte August auf ein neues Zwei-Jahreshoch geschickt. Dann kamen die erhofft guten Zahlen und lösten zunächst einmal eine Welle von Gewinnmitnahmen aus.
„Sell on good news“ war das Motto bei Nordex in den letzten anderthalb Wochen. Die Resultate des Unternehmens im ersten Halbjahr sind beeindruckend ausgefallen (Umsatz +57 Prozent auf 661 Mio. Euro, EBIT +15 Mio. Euro ggü. -13,1 Mio. Euro), die Aktie konnte die Rally trotzdem nicht mehr fortsetzen. Da nützte es auch nichts, dass das Unternehmen die Jahresprognose angehoben hat.
Viele Analysten sehen das Kurspotenzial von Nordex zunächst weitgehend ausgereizt, die Norddeutsche Landesbank plädiert wegen der hohen Bewertung (Konsens-KGV von 64 für 2013) sogar auf „Verkaufen“. Allerdings war die Researchabteilung schon vorher pessimistisch und lag damit daneben.
Trotzdem ist bei Nordex nach den hohen kumulierten Kursgewinnen eine längere Konsolidierung wahrscheinlich. Nach der Rally bis Anfang Mai hat das Unternehmen an der Börse fast drei Monate gebraucht, um die alten Höchststände zu übertreffen - das sollte man dieses Mal zumindest in ähnlicher Weise erwarten.
In der Zeit kann man sich mit tiefen Abgreiflimits auf die Lauer legen und abwarten. Die Mittelfristperspektiven von Nordex bleiben wegen des starken operativen Trends in jedem Fall intakt.
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