Im Fall von Nordex ist der Stimmungswechsel an der Börse schon spektakulär. Gerade noch der Held der Anleger, nun finden sich partout nicht mehr genug Käufer. Unter technischen Gesichtspunkten wächst allerdings die Chance auf eine Trendwende - zumindest kurzfristig. Der Kursanstieg am Freitag könnte den Auftakt für eine Erholung markieren.
Die Pläne der künftigen Bundesregierung zur Kürzung der Förderung für Onshore-Windkraft in Deutschland haben die Anleger so nachhaltig geschockt, dass Nordex seitdem mehr als 35 Prozent seines Wertes eingebüßt hat.
Obwohl die politischen Pläne damit vermutlich überdramatisiert werden, ist die Reaktion bei Nordex vor allem deswegen so heftig ausgefallen, weil das Unternehmen nach der steilen Rally zuvor anfällig war.
Denn auch nach den Kurseinbußen beträgt das Konsens-KGV für 2013 und 2014 immer noch 50 respektive 25 - das ist nicht gerade ein Schnäppchenniveau. Nordex müsste daher schon deutlich positiv überraschen, um weiteres Potenzial zu bieten. Das scheint angesichts der aktuell sehr positiven Entwicklung nicht unmöglich, wegen der absehbaren Förderungsänderung in Deutschland aber auch nicht einfach.
Als sehr positiv zu werten ist hingegen, dass das Unternehmen im November eine Kapitalerhöhung im Volumen von 73,5 Mio. Euro zu einem Preis von 10,00 Euro bei institutionellen Anlegern platzieren konnte. Auf dem Niveau sehen die Profis offenbar ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
Den kurzfristigen Abwärtstrend beenden könnten aber technisch orientierte Investoren. Denn die Aktie von Nordex befand sich zuletzt tendenziell in einem überverkauften Zustand, der gleitende Durchschnitt (MACD) zeigt eine abnehmende Abwärtsdynamik an. Damit scheint eine kräftige Erholung, getrieben von Shorties, die ihre Positionen schließen, nun recht wahrscheinlich.
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