PNE Wind ist in den letzten Tagen mit 3,22 Euro zwischenzeitlich auf ein neues Fünfjahreshoch gestiegen, der Chartverlauf macht nach der Konsolidierung von Februar bis Juli nun einen sehr bullishen Eindruck. Das scheint nicht zu dem Risiko zu passen, dass die Förderung für Windenergie in Deutschland nach der Bundestagswahl deutlich gekürzt werden könnte.
PNE Wind könnte vor einem sensationellen zweiten Halbjahr 2013 stehen. Das Unternehmen will Anteile von zahlreichen Onshore-Windparkprojekten, vor allem in Deutschland, verkaufen. Außerdem könnte der dänische Energiekonzern DONG die finale Investitionsentscheidung für einen der von PNE erworbenen Windparks Gode Wind I-III treffen, das würde zu Meilensteinzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe führen.
Insgesamt rechnet das Management daher für den Zeitraum Juli bis Dezember mit einem EBIT von 45 bis 57 Mio. Euro, nach -5,6 Mio. Euro im ersten Halbjahr. Der akquirierte und sehr profitable vormalige Konkurrent WKN ist da noch gar nicht eingerechnet.
Analysten sehen auf dieser Basis das aktuelle KGV im Schnitt bei 4,7, das wäre ein Schnäppchen. Zumal das Unternehmen auch in der Zweijahresperiode 2014/15 kumuliert 62 bis 70 Mio. Euro auf EBIT-Basis verdienen will (wiederum noch ohne WKN).
Insbesondere hier scheinen die Anleger allerdings skeptisch. Es wird befürchtet, dass die Förderung für Windenergie nach der Bundestagswahl im Rahmen der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes deutlich gekürzt wird. Zwar hat PNE Wind mit der Akquisition von WKN die internationale Diversifikation der Projekte gestärkt, dies würde das Unternehmen trotzdem deutlich treffen.
Aber es könnte ein zu pessimistisches Szenario sein, wie der gestrige Appell der fünf Nord-Bundesländer veranschaulicht hat, die sich für eine weitere intensive Förderung der (Offshore-) Windenergie eingesetzt haben. Es ist also keineswegs Konsens, dass es in diesem Bereich große Einschnitte geben muss.
Am Ende könnte daher ein Kompromiss stehen, der zwar Einschnitte bringt, die aber nicht dramatisch ausfallen und für die Branche verkraftbar sind. Schafft es PNE dann auch noch, die Prognose für 2013 zu erfüllen, sollte die Aktie noch deutlich höhere Kurse sehen.
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