Seit der erlösenden Meldung, dass der dänische Konzern DONG Energy die von PNE Wind erworbenen Windparks Gode Wind I und II bauen wird, fährt die Aktie des Cuxhavener Unternehmens Achterbahn. Die Anleger sind hin- und hergerissen zwischen den absehbar starken Zahlen für 2013 und den Sorgen über die weiteren Ertragsperspektiven. Doch die Angst vor einer drastischen Kürzung der Windkraftförderung in Deutschland ist übertrieben.
45 Mio. Euro wird DONG Energy an PNE Wind als Meilensteinzahlungen für die Gode Wind-Projekte überweisen. Damit ist ein Erreichen der Management-Prognose, die ein EBIT von mindestens 50 Mio. Euro im vierten Quartal 2013 erfordert, in greifbare Nähe gerückt.
Trotz dieser herausragenden Nachricht ist der Kursaufschwung von PNE Wind bei 3,10 Euro - und damit deutlich unter dem bisherigen Jahreshoch - schon wieder gestoppt und wurde durch eine kleine Verkaufswelle abgelöst. Auch gestern war intraday zwischenzeitlich wieder ein hoher ein hoher Abgabedruck zu beobachten, der Kursgewinne schnell eliminierte.
Die Kernfrage, die die Anleger dabei bewegt, ist, ob PNE Wind auch zukünftig noch ähnlich gut verdienen kann wie 2012 und 2013. Die Konsensprognose der Analysten sieht für 2014 einen weiteren Umsatzanstieg um fast 50 Prozent auf 239,4 Mio. Euro und ein nahezu ähnlich gutes Ergebnis wie 2013 vor.
Auch wenn dies vor allem die Konsolidierung des erworbenen Konkurrenten WKN widerspiegelt, ist das insbesondere ertragsseitig kein Pappenstiel. Sollte sich die CSU mit der zwischenzeitlich geäußerten Initiative durchsetzen, die Windkraft-Förderung in Deutschland schon 2014 kräftig zu kürzen, müssten die Analysten ihre Berechnungen sicher revidieren.
Aber danach sieht es derzeit eigentlich nicht aus, ganz im Gegenteil. Die Große Koalition in spe rudert nach den vollmundigen Kürzungsankündigungen schon wieder teilweise zurück, denn ohne Windenergie - das wissen auch die Politiker - ist die Energiewende in Deutschland gar nicht zu schaffen. Daher hat Umweltminister Altmaier gestern Pläne vorgestellt, die eine Verlängerung der erhöhten Anfangsvergütung für Windstrom aus Offshoreanlagen um zwei Jahre bis 2019 vorsieht. Damit sollen Investitionen von bis zu 12 Mrd. Euro angeschoben werden. Das hört sich ja schon ganz anders an.
Wer also darauf setzen will, dass die deutsche Politik kein Interesse daran hat, der Windkraftindustrie zu schaden, ist mit einem Einstieg bei PNE Wind auf dem aktuellen Niveau nicht schlecht beraten.
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