Die Aktie von PNE Wind hat im Februar/März und Mai ein Doppel-Top ausgebildet. Aus charttechnischer Sicht droht damit das Ende der im letzten Sommer gestarteten Rally. Fundamental spricht hingegen alles für steigende Kurse, nur die staatliche Förderung bleibt ein (nicht zu verachtendes) Restrisiko.
In den letzten vier Monaten hat sich die Aktie von PNE Wind knapp unter 2,90 Euro festgefressen. Das mögliche Doppeltop ist ein erstes Warnsignal, allerdings wurde die Formation noch nicht abgeschlossen.
An einer überzogenen Bewertung liegt es aber wohl kaum, dass der Aufwärtstrend gestoppt wurde, denn das Konsens-KGV für 2013 liegt im Moment lediglich bei 4,4. Meilensteinzahlungen aus Offshore-Windpark-Projekten und die gut gefüllte Onshore-Pipeline sorgen aktuell für sprudelnde Gewinne.
Die Sorge der Aktionäre ist wohl, ob das auch mittel- bis langfristig so bleibt. Denn nach der Bundestagswahl wird die nächste Bundesregierung wohl einen neuen Anlauf unternehmen, die ausufernden Subventionen für Erneuerbare Energien zu begrenzen.
Allerdings ist die Windkraft sicher nicht der erste Kandidat für kräftige Kürzungen. Ihr Anteil an den Fördergeldern liegt aktuell bei etwa 18,5 Prozent - dafür liefert sie aber mehr als 40 Prozent der Strommenge, die unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz fallen. Bei der Photovoltaik ist die Relation in etwa umgekehrt (54 Prozent Förderung / 26 Prozent Strom), hier sollte also wesentlich stärker gestrichen werden.
Moderate Kürzungen der Vergütung um 10 bis 15 Prozent wären für PNE Wind aber wohl verkraftbar und würden keine größeren Abstriche in der Projektpipeline bewirken. Die Sorgen um die mittelfristigen Perspektiven könnten sich daher als übertrieben erweisen und damit den Weg für eine Fortsetzung der Rally ebnen.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten