Die Aktie von PNE Wind hat in den letzten Tagen mächtig gelitten. Es sind nicht nur die ausbleibenden Erfolgsmeldungen von Großprojekten, die dem Unternehmen zu schaffen machen. Auch die aktuelle Diskussion zur Ökostromumlage birgt Gefahrenpotenzial.
Mit weiteren Meilensteinzahlungen aus Offshoreprojekten und dem Verkauf von Onshore-Windparkprojekten in Deutschland mit einem Volumen von 180 MW will PNE Wind im zweiten Halbjahr eigentlich ein EBIT von 45 bis 57 Mio. Euro erwirtschaften. Doch es ist Mitte Oktober, und konkrete Abschlüsse wurden noch nicht vermeldet.
Möglicherweise wird die Unternehmensentwicklung auch durch die aktuelle Diskussion um die Förderung Erneuerbarer Energien respektive die Ökostromumlage gebremst. Diese ist auf einen neuen Rekordwert von 6,24 Cent pro KWh gestiegen und verursacht für die Stromkunden Kosten von 56 Mio. Euro - pro Tag.
Daher hat die Debatte nun an Schärfe gewonnen, harte Einschnitte werden diskutiert. Etwa eine Kappung der Vergütung - unabhängig von der Erzeugungsquelle - auf weniger als 10 Cent pro KWh. Damit stände aber die Offshore-Windenergie vor dem Aus, obwohl diese nur einen kleinen Teil des gesamten Förderkuchens erhält. Das würde die langfristigen Wachstumsperspektiven von PNE Wind erheblich beschneiden, denn Offshoreprojekte zählen zu den wichtigsten Werttreibern.
Ob es so schlimm kommt, ist derzeit schwer abzuschätzen. Investierte Anleger sollten auf jeden Fall die Koalitionsverhandlungen genau im Auge behalten. PNE Wind wird in jedem Fall mit den Quartalszahlen am 12. November berichten müssen, ob das Unternehmen schon jetzt Schaden aus der Diskussion genommen hat und seine Pläne revidieren muss.
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