PNE Wind schlägt am Markt immer noch große Skepsis entgegen, die Aktie notiert in der Nähe des Sechsmonatstiefs. Die Anleger fürchten, dass die Erfolgsstory unter der angekündigten Kürzung der Onshore-Förderung in Deutschland leiden könnte. Das Management ist da ganz offensichtlich optimistischer.
Natürlich ist ein substanzieller Teil der Onshore-Pipeline von PNE - Projekte mit einem Volumen von 1,3 GW - in Deutschland lokalisiert. Daher würde es das Unternehmen auch treffen, wenn es drastische Einschnitte in der Onshore-Förderung gibt. Es ist aber längst nicht ausgemacht, dass die künftige Regierung tatsächlich massiv eingreift.
Doch selbst wenn, würde das die Wachstumsperspektiven des Unternehmens nicht völlig zunichte machen, denn das Management hat vorgesorgt. Mit WKN wurde im Frühjahr ein international sehr aktiver Konkurrent erworben, der zudem in den letzten Jahren bereits hohe Profite erwirtschaftet hat. Dadurch beträgt die Onshore-Pipeline außerhalb von Deutschland mittlerweile mehr als 3,5 GW.
Und für den größten Ertragsbringer der letzten Jahre, den Offshorebereich, wird die Förderung in Deutschland zu den bestehenden guten Konditionen sogar um zwei Jahre verlängert - und PNE konnte hier zuletzt mit einem Schnäppchenzukauf die Pipeline auf sechs Projekte verdoppeln.
Das Management sieht also erhebliche Wachstums- und Ertragspotenziale und hat daher eine EBIT-Prognose von 60 bis 72 Mio. Euro für 2014/15 ausgegeben. Die Anleger scheinen das nicht so recht zu glauben, aber auch die Prognose für 2011 bis 2013 (ebenfalls ein EBIT von 60 bis 72 Mio. Euro) wurde lange Zeit angezweifelt, diese ist aber nach einer Meilensteinzahlung von 45 Mio. Euro für zwei Offshoreprojekte im November gut abgesichert.
Gut möglich, dass die Anleger daher vom Management auch hinsichtlich der Jahre 2014 und 2015 eines Besseren belehrt werden - dann wird die Aktie aber deutlich höher notieren als aktuell.
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