Nach der Gewinnwarnung vom September hat Südzucker nun den Halbjahresbericht 2024/25 (per 28.2.) vorgelegt. Eine hohe Ernteerwartung in Europa und gestiegene Importen aus der Ukraine treffen auf eine stagnierende Nachfrage. Das Umfeld dürfte sich zumindest kurzfristig nicht aufhellen. Südzucker-Aktionäre benötigen Geduld.
Bei den jüngst vorgelegten Geschäftszahlen zum Halbjahr 2024/25 gab es nach der Gewinnwarnung vom September keine Überraschung. Der Umsatz nach 6 Monaten lag stabil bei 5,1 Mrd. Euro und das EBITDA fiel deutlich auf 420 Mio. Euro (HJ 2023/24: 739 Mio. Euro) zurück. Die Ziele für das Gesamtjahr liegen nun bei einem Umsatz zwischen 9,5 und 9,9 Mrd. Euro (zuvor: 10,0 bis 10,5 Mrd. Euro) und einem EBITDA in einer Range von 550 bis 650 Mio. Euro (zuvor: 900 bis 1.000 Mio. Euro).
Unter Druck steht besonders das Segment Zucker. Statt eines operativen Gewinns von 200 bis 300 Mio. Euro dürfte es hier 2024/25 sogar einen Verlust geben. Das verwundert vor dem schwierigen Marktumfeld nicht: Durch die bis Juni noch zollfreien Importe aus der Ukraine ist der Markt gut versorgt. Zudem ist die aktuelle Ernteerwartung hoch. Da hilft es nur wenig, dass die EU die Importmengen für 2024 begrenzt hat.
Die Aktie von Südzucker notiert in der Nähe des 5-Jahres-Tiefs. Einer Marktkapitalisierung von rd. 2,3 Mrd. Euro steht ein Eigenkapital von über 4,2 Mrd. Euro entgegen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt demnach nur bei gut 0,5. Solange der Krieg in der Ukraine jedoch anhält und die EU an – wenn auch mengenmäßig begrenzt – zollfreien Importen festhält, drängen sich trotz des geringen Buchwerts keine Neuengagements auf. Investierte und geduldige Anleger halten die Aktie.
(aktien-global, 10.10.2024, 14:45 Uhr)
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