Der jüngste Kursschwenk der amerikanischen Notenbank hat für den Goldpreis zwei wesentliche Implikationen, die allerdings nicht in dieselbe Richtung weisen. Die aktuelle Kursentwicklung spiegelt das Dilemma wider.
Die FED wird das Staatsanleihenkaufprogramm also entgegen der zuletzt geschürten Erwartungen nicht kurzfristig reduzieren. Angesichts dieses Signals für eine anhaltend ultralockere Geldpolitik hätte der Goldpreis eigentlich durch die Decke gehen müssen, sollte man meinen.
Doch der Kursaufschwung ist schnell verpufft - und das hat handfeste Gründe. Denn die Entscheidung der US-Notenbank verdeutlicht auch die flaue wirtschaftliche Dynamik in den Vereinigten Staaten. Deswegen sind Inflationsrisiken vorerst kein Thema, zuletzt ist die Preissteigerung auf 1,5 Prozent gesunken. Damit entfällt aber ein wichtiges Argument für den Goldkauf.
Gold hat daher die massive Widerstandszone zwischen 1.320 und 1.350 US-Dollar nicht nachhaltig überwinden können. Hier steht eine längerfristige Richtungsentscheidung an. Fällt Gold unter 1.270 US-Dollar, wäre damit eine seit Mitte Juli ausgebildete Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet und ein Test der Jahrestiefs wahrscheinlich. Ein deutlicher Anstieg über 1.350 US-Dollar würde hingegen vermutlich eine Fortsetzung der im Juni begonnenen Erholung einleiten.
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