Die Marke von 1.272 US-Dollar hat Signalwirkung für Gold. Im August drehte hier der Kurs ebenso wie Anfang Oktober. Mitte Oktober wurde sie dann kurz unterschritten, gefolgt von einem starken Rebound. Nun wackelt die zentrale Unterstützung erneut.
Die Inflation in den USA ist zuletzt auf 1,2 Prozent zum Vorjahr gesunken, in der Eurozone beträgt die Preissteigerung sogar nur noch 0,7 Prozent. Das Deflationsgespenst taucht - trotz einer Mega-expansiven Geldpolitik - wieder auf, wer muss da eine Absicherung gegen Inflation kaufen?
Dementsprechend leidet der Goldpreis - und könnte in naher Zukunft sogar die Jahrestiefstände testen, wenn die Unterstützung bei 1.272 US-Dollar nicht verteidigt werden kann. Denn dann wäre eine kurzfristige Schulter-Kopf-Schulter-Formation (Hochpunkte im Juli, August und Oktober) abgeschlossen.
Mittelfristig bleibt den Goldanlegern aber ein Szenario für wieder steigende Kurse. Wenn es trotz aller staatlichen Sparpolitik zu einer Wirtschaftserholung in Europa kommt, könnte die Assetinflation (steigende Aktienpreise und Immobilienpreise in Deutschland) über kurz oder lang auch auf die Verbraucherpreise durchschlagen. Und dann wäre Gold mit Sicherheit wieder gefragt.
Im Moment ist freilich von diesem Effekt noch nichts zu sehen.
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