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Vectron Systems: Fokus auf wiederkehrende Umsätze - Managementinterview

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Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat mit Thomas Stümmler, Vorstand bei der Vectron Systems AG, über die Auswirkungen auf die Notierung der Vectron-Aktie nach der Übernahme durch die Shift4-Gruppe und die zukünftigen Ziele des Unternehmens gesprochen.

GBC AG: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Shift4 Payments Inc. die Aktienmehrheit an der Vectron Systems AG übernommen. Seit dem 30.06.24 gehört Vectron nun zur Shift4-Gruppe und die Vectron-Aktien sind seit dem 30.09.24 nicht mehr an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Die Beteiligungsquote von Shift4 beträgt nach letztem Stand 70 %. Ist eine Aufstockung der Beteiligung oder ein Squeeze-Out-Verfahren geplant?

Thomas Stümmler: Ich kann natürlich nicht für Shift4 sprechen. Es hat aber Diskussionen gegeben, ob es überhaupt sinnvoll ist, die restlichen Aktien zu kaufen. Mit über 75 Prozent der Aktien und dem angestrebten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag kann Shift4 schon heute die für sie wichtigen operativen Themen umsetzen. So wie ich das sehe hätten zusätzliche Aktienkäufe keinen weiteren positiven Effekt auf das operative Geschäft, daher muss man sich überlegen, ob es sinnvoll wäre, dafür einen weiteren hohen zweistelligen Millionenbetrag auszugeben.

GBC AG: Das Delisting an einem regulierten Handelsplatz geht naturgemäß mit einer Reduzierung der Kommunikationspflichten einher. Auf welche Kommunikationsaktivitäten müssen sich die Minderheitsaktionäre nach der letzten Veröffentlichung des Geschäftsberichts auf HGB-Basis einstellen?

Thomas Stümmler: Zwar wurde das Delisting der Aktien vollzogen, weswegen eine aktive IR-Arbeit, wie die Teilnahme an Konferenzen, keinen Sinn mehr macht. Wir werden uns somit an den gesetzlichen Mindestvorschriften orientieren.

GBC AG: Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 25.04.2025 soll dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen Vectron und Shift4 zugestimmt werden. Können Sie die Bestandteile kurz erläutern und welche Auswirkungen hat dies auf die Minderheitsaktionäre?

Thomas Stümmler: Den Minderheitsaktionären wird nochmals die Gelegenheit gegeben, ihre Aktien für EUR 10,93 an Shift4 zu verkaufen. Sollten sich Aktionäre dagegen entscheiden, erhalten sie eine jährliche Ausgleichszahlung in Höhe von EUR 0,47 brutto je Aktie. Bezogen auf den Abfindungspreis und das aktuelle Zinsumfeld ist das auch nicht ganz so schlecht.

GBC AG: Auf Basis des aktuellen Kurses bedeutet dies, dass die Minderheitsaktionäre mit einer festen jährlichen Rendite von 3,7 % brutto rechnen können?

Thomas Stümmler: Anleger, die sich für die jährliche Dividende entscheiden, müssen sich allerdings darüber im Klaren sein, dass sie in einen illiquiden Wert investiert sind und je nach Stückzahl auch nicht so schnell verkaufen können. Weiterhin muss man bei solch einem Wert auch mit hohen Kursschwankungen rechnen.

GBC AG: Ende letzten Jahres wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen, der die Produktbündelung zwischen Vectron und Shift4 beinhaltet. Wie ist die Vermarktung angelaufen?

Thomas Stümmler: Natürlich hat es etwas gedauert, bis wir unseren Kunden die neue Produktpalette präsentieren konnten. Aktuell sind wir mit der Nachfrage zufrieden. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit Shift4 unseren Kunden ein deutlich attraktiveres Produktportfolio anbieten können.

GBC AG: Können Sie für die Minderheitsaktionäre die Entwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres kurz skizzieren?

Thomas Stümmler: Bitte beachten Sie, dass wir nicht mehr nach der internationalen Rechnungslegungsmethode IFRS, sondern nur noch nach HGB berichten. Demnach haben wir unter Berücksichtigung der 100-%-Beteiligung an der acardo group AG im Jahr 2024 einen Umsatz von EUR 42 Mio. und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von EUR -0,7 Mio. erwirtschaftet. Im Stammgeschäft von Vectron hat sich der Anteil wiederkehrender Umsätze auf über 50 % erhöht.

GBC AG: Für das laufende Geschäftsjahr rechnen Sie mit einem Umsatzrückgang und einem negativen EBITDA von -2 Mio. € bis -1 Mio. €. Was sind die Gründe dafür und erwarten Sie keine positiven Effekte aus der Shift4-Kooperation?

Thomas Stümmler: Gemeinsam mit Shift4 stellen wir unser Geschäft von einmaligen Verkäufen auf monatliche, wiederkehrende Gebühren um. Dadurch fallen Umsätze mit einem Kunden nicht mehr sofort in voller Höhe an, sondern verteilen sich über einen langen Zeitraum. Aus diesem Grund leiden die Zahlen am Anfang, während sie mittel- bis langfristig deutlich steigen.

GBC AG: Herr Stümmler, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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