Der Goldpreis wurde in den letzten Jahren im Wesentlichen durch zwei Faktoren getrieben: Zum einen die steigende Inflationsangst wegen der laschen Geldpolitik der Zentralbanken in den Industrieländern. Und zum anderen die Sorgen vor einem Crash im Finanzsystem, zunächst wegen der durch den US-Immobilienmarkt ausgelösten weltweiten Finanzkrise, dann durch die Schuldenturbulenzen im Euroraum.
Dieser Krisenbonus für die Goldnotierung schwindet aktuell deutlich. Nach der gigantischen Finanzspritze durch die EZB im Volumen von 1 Bio. Euro, mit der das Bankensystem stabilisiert wurde, hat die Sorge vor einem Crash in Europa deutlich abgenommen. Zwar kann die Euro-Schuldenkrise immer mal wieder auf die Tagesordnung kommen, aber die Zentralbank hat eindrucksvoll demonstriert, dass sie im Zweifelsfall mit voller Feuerkraft dagegenhält.
Gold ist daher mit seinem Angriff auf das Zwischenhoch aus dem letzten Dezember gescheitert und musste im Anschluss einen Kursrückgang um 150 US-Dollar in nur zwei Wochen hinnehmen.
Das übergeordnete Chartbild spricht nun für eine Seitwärtsbewegung zwischen 1.520 und 1.800 US-Dollar. Eine Baisse fürchten wir hingegen nicht, denn eine zentrale Triebfeder bleibt dem Goldpreis erhalten: Die ultralockere Geldpolitik – gerade auch von der EZB. Über kurz oder lang werden sich die Anleger darauf wieder besinnen.
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