Aus Sicht zahlreicher Volkswirte dürfte es überraschend sein, dass es den Euro aktuell überhaupt noch gibt – so miserabel war das Sentiment zur europäischen Gemeinschaftswährung im zweiten Halbjahr 2011.
Und auch, wenn sich die Sorgen vor einer schnellen Eskalation der Krise zwischenzeitlich etwas entschärft haben, einen überzeugten Bullen für die Gemeinschaftswährung muss man immer noch mit der Lupe suchen.
Aus Sicht der „Contrary Opinion“-Strategie, derzufolge die Mehrheit an der Börse falsch liegt, scheint es da durchaus interessant, auf eine positive Entwicklung des Euro (zumindest gegenüber dem US-Dollar) zu setzen.
Zweifelsohne leidet der Euro aktuell immer noch unter den Schuldenkrise und der daraus resultierenden Belastung für die Konjunktur, insbesondere im Süden Europas. Doch wenn die Regierungen von den Märkten zu keinen weiteren Sparpaketen gezwungen werden, könnten die negativen Effekte der Budgetkonsolidierung langsam abnehmen und den Weg für eine Erholung ebnen, die sich beispielsweise zaghaft in den Frühindikatoren der OECD andeutet. Dann könnte der Euro mit einem Mal gesünder aussehen als der US-Dollar, da die Schuldenmaschine jenseits des Atlantiks noch auf vollen Touren läuft.
Zweifelsohne setzt das voraus, dass keine neue Panik unter den Anlegern ausbricht, und das macht dieses Szenario sehr spekulativ.
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