Erwartungsgemäß hat Gold mit dem markanten Widerstand bei 1.250 US-Dollar zu kämpfen. Gewinnmitnahmen im größeren Maßstab hat es bislang aber nicht gegeben. Ist diese Stärke ein Zeichen für aussichtsreiche Performancechancen in den nächsten Monaten?
Das wirtschaftliche Umfeld ist positiv, weshalb sich die US-Notenbank frühzeitig aus der Deckung gewagt und die Zinsen um 25 Basispunkte erhöht hat. Der Ausblick für den Verlauf im weiteren Jahr wurde aber beibehalten, nach wie vor soll es in 2017 insgesamt drei Zinsschritte geben.
Das war dann doch eine Überraschung, weswegen Gold nicht unter der Maßnahme gelitten hat, sondern beflügelt wurde. Denn letztlich ist nicht der Nominal-, sondern der Realzins für das Edelmetall entscheidend.
Der jüngste Goldaufschwung ist Resultat eines Szenarios, das trotz der schnellen Zinserhöhung der FED in 2017 nicht ganz auszuschließen ist. Das nämlich die Inflation den Zentralbanken wegläuft und die Geldpolitik zu zögerlich nachzieht.
Trotz steigender Nominalzinsen würde das den Realzins senken - und damit die Goldnachfrage stimulieren. Das gilt insbesondere auch für die Eurozone, wo die EZB trotz eines deutlichen Rebounds der Inflation mit dem Zinserhöhungszyklus nicht einmal ansatzweise begonnen hat. Draghi und sein Team müssen zunächst noch das Anleihenkaufprogramm marktschonend auslaufen lassen, das kann dauern. Derweil ist der Industrie-Einkaufsmanagerindex in der Eurozone zuletzt auf den höchsten Stand seit April 2011 gestiegen, was den Inflationsdruck erhöht.
Alles in allem sollte man daher trotz des Zinserhöhungskurses in den USA die Möglichkeit fallender Realzinsen im Blick behalten, und Gold ist ein hervorragendes Instrument, um darauf zu setzen.
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