Veröffentlicht am Wie so oft in den letzten Monaten mussten Goldanleger auch gestern eine Enttäuschung hinnehmen. Die Hoffnungen so mancher Gold-Bullen, dass Ben Bernanke, der Chef der amerikanischen Zentralbank, in seiner Rede vor dem Bankenausschuss des US-Senats konkrete Hinweise auf weitere Lockerungsmaßnahmen und vor allem auf ein neues Anleihenaufkaufprogramm liefern würde, wurde nicht erfüllt. Bernanke betonte zwar erneut, dass die FED bereit sei, bei einer weiteren konjunkturellen Eintrübung massiv einzuschreiten, verzichtete aber auf konkrete Ankündigungen.
Damit fehlt den Gold-Bullen derzeit ein wichtiges Glied in der Argumentationskette. Denn ohne weitere geldpolitische Maßnahmen ist ein steigendes Inflationspotenzial derzeit weit und breit nicht zu sehen. Und ohne die Aussicht auf eine zunehmende Geldentwertung gibt es auch keinen ausgeprägten Bedarf nach einer inflationssicheren Fluchtburg. Anders war es in den Jahren zwischen Ende 2008 und Mitte 2011, als die FED im Rahmen der beiden bisherigen Quantitative-Easing-Programme Wertpapiere im Wert von 2,3 Bio. US-Dollar aufgekauft hat und im gleichen Zug Liquidität in entsprechender Höhe in die Wirtschaft gepumpt hatte. Die für Viele damit einhergehende Inflationsgefahr verhalf dem Goldpreis zu einer Verdopplung.
Doch momentan ist eine Wiederholung des Szenarios nicht absehbar. Hinzu kommt, dass der Verfall der Rohstoffpreise den Inflationsdruck ohnehin massiv gedämpft hat. So meldete die amerikanische Statistik gestern für Juni einen im Monatsvergleich unveränderten Verbraucherpreisindex, gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anstieg auf 1,7 Prozent ermäßigt.
Momentan hat es den Anschein, als sollte die Konsolidierung des Goldpreises noch länger anhalten.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten
