So etwas nennt man wohl unverhofft glückliches Timing. Während der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte deutlich in die Knie geht, konnte sich der Windturbinenhersteller Nordex endlich einmal behaupten. Die Zahlen sorgte für Unterstützung.
Wir hatten schon in unseren vorherigen Besprechungen darauf hingewiesen: Die weiteren Aussichten für die Nordex-Aktie hängen zu einem Großteil auch daran, wie es mit den Auftragseingängen weitergeht. Und hierbei hatte das Unternehmen am Mittwoch Interessantes anzubieten.
Denn die Hamburger meldeten für das dritte Quartal einen Auftragseingang für Turbinen mit einer Nennleistung von 974 MW. Damit konnte man das Vorjahresergebnis fast verfünffachten. Allerdings sollte aus diesen Zahlen nicht zu viel Euphorie abgeleitet werden. Denn das Vorjahresquartal hatte sich auch durch eine extreme Auftragsschwäche hervorgetan.
Insgesamt erweisen sich derzeit vor allem Nordamerika und Südafrika als Wachstumsgaranten. Während man im amerikanischen Markt rund 405 MW Auftragsvolumen verbuchen konnte, ergab sich durch die bereits vorher bekannten Großaufträge am Kap der guten Hoffnung ein Auftragsvolumen von 252 MW. Europa blieb mit 218 MW weiter unterdurchschnittlich. Und noch nachgereicht: In den ersten neun Monaten summierten sich damit die festen Aufträge auf über 3.070 MW.
Dennoch: Die guten Zahlen reichten leider nur aus, um die Aktie halbwegs stabil zu halten. Was allerdings in dem extrem negativen Marktumfeld auch schon eine gewisse Leistung war. Zum Handelsbeginn hatte es Nordex noch geschafft, bis zeitweise über 8,60 Euro zu klettern. Die negative Stimmung am Markt sorgte allerdings dafür, dass schnell Gewinnmitnahmen einsetzten und so ging die Aktie nur auf Vortagesniveau wieder aus dem Handel.
Heute muss sich zeigen, ob der Wert insgesamt an Widerstandsfähigkeit gewonnen hat. Es gibt nach den Zahlen zumindest eine kleine Chance, dass im Bereich von 7,70 Euro bis 8,00 Euro eine Stabilisierung des Wertes nach den bisherigen hohen Kursverlusten gelingt. Die Ausgangslage bleibt aber kritisch, nachdem die Unterstützungszone im Bereich von 8,30 Euro nach unten durchschlagen worden war und eine Rückeroberung gestern im ersten Anlauf gescheitert ist.
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