Der Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor hatte es in den vergangenen Tagen als einer der bekanntesten Zulieferer für den amerikanischen Smartphone-Giganten Apple nicht leicht. Allerdings zeigt sich auch im Aktienverlauf, dass immer mehr Investoren hier auf eine eigenständige Wachstumsstory bauen.
Die Umsatzwarnung von Apple zum Jahreswechsel sorgte insbesondere in der Halbleiterbranche erneut für massiven Kursdruck. Dialog Semiconductor war davon durchaus zu Recht betroffen, da man trotz der im vergangenen Jahr beschlossenen Neuorientierung immer noch einen Großteil seiner Umsätze mit dem US-Tech-Giganten macht.
Bekanntlich hatte Dialog Semiconductor im vergangenen Jahr den Befreiungsschlag gewagt und das bisherige Geschäft mit Halbleitern für das Energiemanagement in Apple-Smartphones an den US-Konzern verkauft. Beide Firmen hatten dennoch verabredet, dass der deutsche Halbleiterzulieferer weiterhin andere Komponenten liefert. Insofern bleibt das Apple-Geschäft immer noch eine wesentliche Einnahmequelle von Dialog Semiconductor.
Was allerdings am Markt zunehmend auch wahrgenommen wird: Durch den Spartenverkauf hat sich das deutsche Unternehmen einen großen finanziellen Spielraum geschaffen, um seinerseits in bestehende Aktivitäten zu investieren bzw. in neue Bereiche zu expandieren. Dies durchaus auch durch Übernahmen.
Und da scheint die Zeit Dialog Semiconductor in die Hände zu spielen. Denn die Marktturbulenzen der letzten Monate dürften auch dafür gesorgt haben, dass sich das eine oder andere potentielle Übernahmeziel nun auch finanziell umsetzen ließe. Und sollte Dialog Semiconductor diesbezüglich keine passende Gelegenheit sehen, bestünde ja auch noch die Möglichkeit, dass das zur Verfügung stehende Geld für Aktienrückkäufe genutzt wird.
Dass der Markt entsprechend zumindest die kurz- bis mittelfristigen Perspektiven beim Halbleiterwert positiver sieht, zeigt sich auch in der direkten Charttechnik der letzten Tage. Zwar musste die Aktie von Anfang November bis zum Jahresende von 25 Euro auf rund 22 Euro etwas abgeben. Doch im extrem schwierigen Marktumfeld kann man dies noch als sehr moderate Korrektur bewerten.
Mit der Apple-Umsatzwarnung ging es zwar dann zum Jahresbeginn um einen Schlag auf rund 19 Euro abwärts, wo man letztlich genau die 200-Tage-Linie traf. Doch die prompte Erholung in den letzten Tagen wieder in den Bereich von 22 Euro zeigt, dass die Anleger durchaus gewillt sind, solche überraschenden Kursschwächen als Kaufgelegenheit anzusehen.
Im Ergebnis bleibt es bei unserer letzten Einschätzung von Anfang Dezember, dass Dialog Semiconductor zwar nicht frei von Risiken ist, aber in einer möglichen Markterholung in den kommenden Monaten durchaus überproportional gewinnen könnte.
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