Der Halbleiter-Spezialist Dialog Semiconductor liefert Schlagzeilen am laufenden Band. Die jüngste galt den vorläufigen Umsatzzahlen für das vierte Quartal bzw. das zurückliegende Gesamtjahr. Und obwohl sich das Unternehmen am Ende ziemlich strecken musste, hat man den Markt zufrieden stellen können.
Was allerdings kurz nach der Bekanntgabe der vorläufigen Umsatzzahlen nicht ganz selbstverständlich war. Denn zuerst reagierte die Börse mit deutlicheren Abschlägen, die sich allerdings dann doch zügig auflösten und in ein solides Plus wechselten. Wie sahen die Zahlen nun im Detail aus?
Für das vierte Quartal meldete Dialog Semiconductor einen Umsatz von 431 Millionen Dollar. Damit erreichte man den unteren Rand der bisherigen Prognosespanne, die zwischen 430 bis 470 Millionen Dollar lag. Für das Gesamtjahr meldete das Unternehmen einen Umsatzanstieg um 7 % auf rund 1,44 Milliarden Dollar. Damit blieb man leicht unter der Zielgröße von 1,46 Milliarden Dollar, was allerdings kaum jemand wirklich störte.
Letztlich war doch die Erleichterung zu spüren, dass die aktuelle Schwäche des bisherigen Haupt-Auftraggebers Apple keine allzu tiefen Spuren hinterlassen hat. Nach bisherigen Schätzungen dürfte Apple für rund drei Viertel aller Umsätze im vergangenen Jahr gestanden haben. Doch zuletzt hatte der US-Konzern bekanntlich seine eigene Umsatzprognose absenken müssen, weil das Weihnachtsquartal insbesondere wegen schwacher Verkaufszahlen bei einigen neuen iPhone-Modellen verhagelt wurde.
Für Dialog Semiconductor selbst gilt nach wie vor: Das Unternehmen will in den kommenden Jahren seine Abhängigkeit von Apple drastisch senken. Zwar dürften in den nächsten 2-3 Jahren die Apple-Umsätze immer noch zwischen 35-40 % liegen, nachdem Dialog mit dem iPhone-Konzern im vergangenen Jahr zwar den Verkauf des Geschäftes mit Stromsteuerungschips vereinbart hatte, dafür aber von Apple auch neue Aufträge zugesichert bekam.
Doch ist davon auszugehen, dass Dialog Semiconductor die inzwischen verfügbare Liquidität von rund 680 Millionen Dollar in den Auf- und Ausbau bestehender und neuer Geschäftsbereiche investieren wird und damit dem Markt auch wieder eine interessante Wachstumsperspektive anbietet.
In unserer jüngsten Besprechung vor einigen Tagen hatten wir darauf hingewiesen, dass es Dialog Semiconductor zuletzt geschafft hat, kurzfristige Marktschwächen schnell wieder auszubügeln. Das galt auch nun mit der Vorlage der vorläufigen Zahlen, die zwar eine hohe Tages-Volatilität auslösten, aber am Ende wie angesprochen ein Kursplus erreichten. Was jetzt noch fehlt aus charttechnischer Sicht, wäre ein nachhaltiger Durchbruch über die 50-Tage-Linie, die gestern kurzzeitig touchiert, aber noch nicht überwunden wurde. Sollte dies gelingen, was ein Niveau von über 22,55 Euro bedeuten würde, stünden die Chancen recht gut für Anschlusskäufe.
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