Der Windturbinen-Hersteller Nordex kann seinen guten Lauf der letzten Tage an der Börse weiter fortsetzen. Diesmal sind es die gemeldeten Auftragszahlen aus dem vergangenen Gesamtjahr, die bei den Anlegern auf großes Wohlwollen stoßen.
Die Zahlen sehen aber auch sehr gut aus. So konnte Nordex im vergangenen Jahr den Auftragseingang für seine Turbinen um 73 % auf insgesamt 4,75 GW steigern. Dabei tat sich insbesondere das Abschlussquartal mit einem Anteil von knapp 1,7 GW besonders stark hervor. Nordex selbst erklärte die deutliche Zunahme mit neuen Turbinen-Systemen, die erfolgreich am Markt eingeführt werden konnten.
Interessante Einblicke bringt auch die Regional-Bilanz. Zwar entfiel im vergangenen Jahr mit 45 % immer noch das Gros der Neuaufträge auf Europa, während es Nordamerika auf 15 % und Lateinamerika auf 25 % brachten. Doch bei den einzelnen Märkten stehen europäische Absatzgebiete nur noch in der zweiten Reihe. Führend sind dagegen USA und Brasilien. Von den Europäern hat es nur Schweden in die Top 3 geschafft.
Eine Überraschung ist das allerdings nicht. Denn Nordex musste bekanntlich in 2017 einen deutlichen Einbruch in den Aufträgen hinnehmen, nachdem in Deutschland ein Auktionssystem für neue Windkraftanlagen eingeführt wurde, was das Mengenwachstum begrenzt und den Preiswettbewerb verschärft hat. Nordex zog daraus den Schluss, sich insbesondere in Überseemärkten wie den USA oder Indien zu engagieren, was offensichtlich gut gelingt.
Apropos USA. Hier konnte der Windanlagenbauer ganz aktuell ebenfalls eine positive Nachricht absetzen. Dennoch kurz vor dem Jahreswechsel hatte man noch einen weiteren Auftrag über 48 Turbinen für einen Windpark in Texas mit einer Leistung von 150 MW vereinnahmen können.
Für die Nordex-Aktie bringen diese guten Nachrichten neuen Treibstoff. Wobei hier inzwischen auch die Charttechnik immer erfreulicher wird. Auch wenn es noch knapp ist, konnte Nordex inzwischen sowohl die 50- als auch die 100-Tage-Linie überwinden. Mit dem gestrigen Schluss von rund 1,3 % auf 8,50 Euro nahm man auch schon die 200-Tage-Linie bei derzeit 9 Euro ins Visier.
Ein Ausbruch über diese Marke würde natürlich ein ganz starkes Kaufsignal generieren, auch wenn durch den bisherigen Abwärtstrend der letzten sechs Monate hier noch das Risiko einer Bullen-Falle bestehen könnte. Problematisch könnte hier vor allen Dingen der aktuelle Terminplan werden, da erst Anfang April die konkreten Unternehmenszahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr vorgelegt werden sollen. Aber wir rechnen stark damit, dass Nordex in der Zwischenzeit mit neuen Auftragsmeldungen die Anleger bei Laune halten könnte.
In unserer letzten Besprechung haben wir auf die Widerstandszone im Bereich von 9 Euro bis 9,50 Euro hingewiesen. Diese hat immer noch Bestand, so dass ein Einstieg mit längerfristigem Horizont im Moment noch spekulativen Charakter hat. Aber die Wahrscheinlichkeit für ein bullishes Szenario ist deutlich gestiegen.
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