Vor anderthalb Jahren hatten wir Ihnen erstmals die Technotrans-Aktie empfohlen. Danach hat sich das Papier in der Spitze mehr als verdreifacht. Durch die jüngste Baisse ist der Kurszuwachs inzwischen auf gut 80 % zusammengeschmolzen, das reduzierte Bewertungsniveau eröffnet bei dem Spezialisten für Flüssigkeitstechnologien aber wieder eine interessante Einstiegsgelegenheit.
Denn während viele andere Unternehmen derzeit infolge der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung mit rückläufigen Geschäften zu kämpfen haben, verbucht ausgerechnet die als konjunktursensibel geltende Technotrans weiteres Wachstum. In den ersten drei Quartalen 2018 konnte der Umsatz um 4,7 % auf 162,7 Mio. Euro zulegen, das EBIT kam um 5,9 % auf 13,6 Mio. Euro voran. Auch isoliert betrachtet konnte im dritten Quartal der Umsatz um 6 % und das EBIT um 2 % gesteigert werden. Interessant ist dabei vor allem, dass das Wachstum vornehmlich in den Abnehmerbranchen Laser- und Werkzeugmaschinenbau sowie in weiteren Zukunftsmärkten erzielt wurde, während das Stammgeschäft mit der Druckindustrie, in dem die Ostwestfalen sich als Weltmarktführer sehen, leicht rückläufig war. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass die vom Vorstand eingeschlagene Diversifikationsstrategie in die richtige Richtung geht.
Lagen die Umsätze außerhalb der Druckindustrie vor fünf Jahren noch bei 30 %, so sind es aktuell bereits 40 %. Das hat nicht nur die Konjunktursensibilität des Geschäfts weiter abgemildert, sondern auch maßgeblich dazu beigetragen, dass Technotrans nun schon fünf Jahre in Folge profitables Wachstum vermelden kann. Denn auch 2018 dürften wieder neue Rekordmarken geschrieben werden, die nach den – realistischen – Vorstandsplanungen auf einen Umsatz um 220 Mio. Euro und ein EBIT um 18 Mio. Euro hinauslaufen. Seit 2013 hat sich der Umsatz damit mehr als verdoppelt und das EBIT im gleichen Zeitraum sogar vervierfacht. Die Diversifikation außerhalb der Kernbranche erfolgte also keineswegs zulasten der Marge, sondern vielmehr in sehr profitable Segmente. Das schlägt sich auch in der Bilanz nieder, die mit einer Eigenkapitalquote von 53 % eine komfortable Basis für die weitere Expansion bietet.
Und das, obwohl Technotrans allein im letzten Jahr gleich drei Übernahmen getätigt hat, davon mit Reisner sogar ein insolventes Unternehmen. Offensichtlich gelingt es dem Management recht mühelos, Ergänzungen des Produkt- und Technologieportfolios synergetisch in den Konzern einzubinden. Zwar ist die Nettoverschuldung durch die Akquisitionen von 1,6 auf 17,6 Mio. Euro gestiegen, damit macht sie aber immer noch weniger als 14 % der Bilanzsumme aus. Daher ist es erklärtes Ziel des Vorstands, weiterhin auch durch Übernahmen zu wachsen. Daneben soll aber auch das organische Wachstum vorangetrieben werden, allen voran in Zukunftsbranchen wie der Medizin- und Scannertechnik, der Halbleiterindustrie und nicht zuletzt in der Elektromobilität, wo sich durch…
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