Der deutsche Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim ist eine Macht in Europa. Die vergangenen Jahre waren von stetigem Wachstum geprägt, was sich auch in den Zahlen für 2018 zeigte. Doch es warten neue Herausforderungen auf das Unternehmen, da die Bremer in Europa an ihre Wachstumsgrenzen stoßen.
CTS Eventim profitiert seit Jahren von einer stetig steigenden Nachfrage nach Konzert- und Sportveranstaltungen in Deutschland und im restlichen Europa. Dabei tritt das Unternehmen gleich zweifach am Markt auf. Einerseits bietet man als reiner Ticketverkäufer seine Dienstleistungen an, hauptsächlich über die eigene Online-Plattform sowie als Organisator einer Ticket-Tauschbörse. Andererseits veranstaltet das Unternehmen selbst Konzerte, Musik-Festivals und andere Live-Events. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren das Umsatzvolumen immer mehr zum Bereich Veranstaltungen (organisiert in der Sparte „Live Entertainment“) verschoben. Machte CTS vor fünf Jahren noch rund 43 % seines Umsatzes mit Ticket-Verkäufen, schrumpfte dieser Anteil trotz Expansion und Zukäufen inzwischen auf rund 36 % im vergangenen Jahr. Dies auch, weil sich der Bereich Veranstaltungen deutlich wachstumsstärker zeigte.
In wenigen Tagen will CTS Eventim seinen Abschlussbericht für das vergangene Geschäftsjahr vorlegen. Vorab gab es aber schon einige Eckdaten, die erneut ein starkes Wachstum aufzeigten. So konnte der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um gut 20 % auf 1,24 Mrd. Euro gesteigert werden. Im Bereich Ticketverkäufe gab es dabei ein Plus von 6,9 % auf 447,1 Mio. Euro. Mit 54,3 Mio. verkauften Onlinetickets im Gesamtjahr durchbrach das Unternehmen in dieser Kategorie erstmals die 50-Mio.-Marke. Der Umsatz im Bereich Live Entertainment konnte sich wie gewohnt stärker entwickeln. Hier ergab sich ein Zuwachs um 29,7 % auf 812,5 Mio. Euro. Beim operativen Gewinn (EBITDA) erreichten die beiden Sparten Zuwächse um 9,6 % bzw. 35,4 %. Auf Unternehmensebene verdiente CTS Eventim beim EBITDA 231,1 Mio. Euro, ein Plus von 12,9 % zum Vorjahr.
Mit dem Ausblick auf das neue Geschäftsjahr blieb das Management noch sehr schwammig. Mehr als die Aussage, dass man erneut mit positiven Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn rechnet, war bislang nicht zu bekommen. Details soll es erst zur Vorlage des endgültigen Berichtes am 20. März geben. Aber schon jetzt ist bekannt, dass CTS Eventim auch nach neuen Wachstumsstorys Ausschau halten muss, weil absehbar ist, dass insbesondere die Ticketverkäufe in den nächsten Jahren mengenmäßig an Dynamik verlieren werden. Doch ein erster Deal ist schon gemacht.
So hat CTS in Kooperation mit Kapsch TrafficCom den Zuschlag für die PKW-Maut in Deutschland bekommen. Bisherige Planungen gehen davon aus, dass ab spätestens 2020 diese Maut erhoben wird. Für CTS als Abrechnungsstelle wird geschätzt, dass diese Maut jährlich bis zu 8 Mio. Euro Nettogewinn einbringen könnte. Allerdings steht zur Frage der Europa-Konformität immer noch das Urteil des EUGH aus. Nachdem der zuständige Generalanwalt aber erklärte, dass er die Maut für rechtens hält, stehen die Chancen gut, dass das Geschäft in den kommenden...
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