Die Energiewende frisst ihre Kinder. Gestartet als große Wachstumshoffnungen, sind die wirtschaftlichen Erfolge von beteiligten deutschen Firmen inzwischen sehr überschaubar. Die Liste derer, die es nicht geschafft haben, wird dabei immer länger. Das gilt besonders für Firmen aus dem Solarstrommarkt. Die „Überlebenden“ arbeiten daran, neue Wachstumsprojekte zu entdecken. Einer davon ist SMA Solar.
Eigentlich ist SMA im Solarmarkt bestens positioniert. Die vom Unternehmen angebotenen Wechselrichter sind das Herzstück jeder Solaranlage. Sie sind für die Umwandlung des von den Anlagen erzeugten Gleichstroms in den netzüblichen Wechselstrom verantwortlich. Der Hersteller hat sich dabei fest in der Branchenspitze mit einem globalen Marktanteil von 8 % etabliert. Allerdings ging es SMA in den vergangenen zwölf Monaten genauso wie den beiden führenden Anbietern Huawei und Sungrow Power Supply: Es wurden Anteile an kleinere Konkurrenten abgegeben. Dabei stehen alle Hersteller mehr oder weniger vor dem gleichen Problem: Zwar erhöht sich die Ausbaurate an Solaranlagen (bis 2021 wird mit durchschnittlichen Zubauraten von 8 % p.a. gerechnet). Doch anhaltender Preisdruck bei den Solarkomponenten dürfte das gesamte Umsatzvolumen bestenfalls stabil halten, eher aber weiter abschmelzen lassen.
Diese Diskrepanz – steigende Volumen, geringere Erlöse – zeigte sich bei SMA Solar auch im ersten Quartal 2019. Zwar musste das Unternehmen auch bei den verkauften Volumen (-2 %) Rückgänge verbuchen. Doch die Umsätze fielen sogar um 8 % auf 168 Mio. Euro. Dabei sorgten gewerbliche Lösungen und große Projekte mit Umsatzrückgängen von 9 % bzw. 20 % für Druck. Damit setzte sich eine negative Tendenz aus den Vorquartalen weiter fort, wobei sich der Bereich Business Solutions besonders anfällig zeigte. Beim EBIT rutschte SMA durch operative Verluste im Bereich Privatanwender und bei Großaufträgen mit insgesamt -11 Mio. Euro in die Verlustzone. Netto blieb ein Verlust in gleicher Höhe.
Dieses Ergebnis kann man dennoch mit einem lachenden Auge sehen. Denn damit hat sich SMA sehr schnell aus der prekären Lage des Q4 2018 befreit, als man beim EBITDA einen Verlust von 120 Mio. Euro verkraften musste. Aktuell weist die Firma als erstes Ergebnis der eingeleiteten Sparmaßnahmen auf gleicher Basis einen Minigewinn von 1 Mio. Euro aus. Das Kostensenkungsprogramm umfasst insgesamt 83 Einzelpositionen. Mit dem Verkauf der chinesischen Töchter im ersten Quartal wurden 300 Beschäftigte abgebaut, weitere 100 Stellen entfielen in Deutschland. Außerdem kam man bei der Reduzierung der…
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