Erstzeichner aus den 90er Jahren sitzen beim Kohlenstoffspezialisten SGL Carbon auf drastischen Verlusten. Wer jedoch geschickt die mitunter sehr kräftigen Erholungsphasen der Aktie genutzt hat, konnte richtig Geld verdienen. Die Anzeichen verdichten sich, dass das Papier genau vor solch einer Phase steht.
Dabei steht und fällt die Spekulation mit der Performance des neuen Führungsduos Torsten Derr (CEO seit 1.7.20) und dem Restrukturierungsexperten Thomas Dippold (CFO seit 1.12.20). Im Analystenmeeting Anfang November machten die Beiden auch schon deutlich, wohin die Reise gehen soll: So viele Altlasten wie möglich ins Jahr 2020 reinpacken, Kosteneinsparungen durch eine effizientere Organisationsstruktur und dann die vorhandenen Wachstumsoptionen nutzen. Im Segment Textile Fasern (CFM) wird noch im Q4 2020 eine Abschreibung von 80 bis 100 Mio. Euro vorgenommen und für die bis 2023 geplanten Ergebnisverbesserungen durch das Restrukturierungsprogramm verbucht das Management die Hälfte der geplanten Kosten – rund 40 Mio. Euro – ebenfalls schon im vierten Quartal 2020. Daher wird das Konzernergebnis nach Unternehmensangaben noch eine Ecke schlechter ausfallen und zwischen -130 und -150 Mio. Euro liegen. Das bedeutet zugleich, dass das Eigenkapital auf rund 250 Mio. Euro (per 30.9.: 383 Mio. Euro) sinken wird und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei rund 2 liegen dürfte.
Auf dieser bereinigten Basis sehen wir durchaus Chancen für Ergebnisverbesserungen in 2021. Im Segment Batterie & sonstige Energie (GMS) keimt Fantasie durch die Brennstoffzellenkomponenten auf. Brennstoffzellen gelten als zukünftiger Wachstumstreiber und stehen bei Börsianern daher hoch im Kurs. Im Segment CFM brummt das Geschäft bei…
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