Seit 2017 sinkt der Umsatz bei Bauer kontinuierlich und 2019 rutschte das Unternehmen dann tief in die roten Zahlen. Ungeachtet der Pandemie setzte der Tiefbauspezialist im vergangenen Jahr aber wichtige Restrukturierungen um. Mit Erfolg: Trotz des erneuten Erlösrückgangs auf rund 1,34 Mrd. Euro (GJ 2019: 1,47 Mrd. Euro) konnte der Verlust spürbar auf -8,2 Mio. Euro (GJ 2019: -36,6 Mio. Euro) eingegrenzt werden. Wenn die kommenden Quartalsergebnisse erfreulich ausfallen und den möglichen Turnaround 2021 untermauern, ist eine Neubewertung der Aktie denkbar.
Vorher müssen aber Hausaufgaben erledigt werden: Noch in der ersten Jahreshälfte 2021 soll die Ende März beschlossene Kapitalerhöhung umgesetzt werden. Durch kumulierte Verluste 2019 und 2020 war die Eigenkapitalquote auf rund 23 % gefallen. Da zudem Covenants der Finanzierungspartner verletzt wurden, musste bereits Ende 2020 eine kleine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts (rund 1,7 Mio. Aktien) herhalten. Bei der anstehenden Kapitalmaßnahme sollen 7,2 Mio. Aktien angeboten werden. Positiv: Die Großaktionäre haben angekündigt, sich wesentlich zu beteiligen. Nach unserer Schätzung dürften Bauer so rund 80 Mio. Euro zufließen und die Eigenkapitalquote auf knapp 30 % steigen.
Operativ verfügt das Unternehmen im Segment Bau über großes Potenzial. Gelingt es, den stark verbesserten Auftragsbestand planmäßig in Umsatz umzumünzen, wird das Segment zum Erlös- und Ertragstreiber. Im Bereich Maschinen liegt der Hebel in der Beendigung des unbefriedigend verlaufenen Joint Ventures mit Schlumberger im Öl- und Gasgeschäft. Kapazitäten und Investitionen können auf Wachstumsfelder, wie beispielsweise die Umwelttechnik, gelenkt werden. Auf Basis des Unternehmensausblicks 2021 (Gesamtleistung: 1,55 bis 1,65 Mrd. Euro, EBIT: 75 bis 85 Mio. Euro) erwarten wir schwarze Zahlen – netto!...
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