Das ging schnell: Nur ein Monat nach Bekanntgabe der Ergebnisse für 2021/22 (per 28.2.) und des Ausblicks für das aktuelle Geschäftsjahr 2022/23 hebt Südzucker die Ziele an: Bei einer Umsatzrange von 8,9 bis 9,3 Mrd. Euro (zuvor: 8,7 bis 9,1 Mrd. Euro) soll ein EBITDA von 760 bis 860 Mio. Euro (zuvor: 660 bis 760 Mio. Euro) eingefahren werden. Die Anhebung der Prognose basiert auf der Entwicklung in den Segmenten CropEnergies und Spezialitäten. Das Q1 und die Restrukturierungserfolge bei Zucker im Vorjahr verleihen der Aktie Fantasie.
Nach den Vorab-Zahlen für das Q1 2022/23 (Umsatz: 2,25 Mrd. Euro, EBITDA: 230 Mio. Euro) und der Zielanhebung für das Gesamtjahr dürfte es bei Publikation der endgültigen Q1-Zahlen am 7. Juli daher eher auf die Zwischentöne ankommen. So hat das Management trotz aller operativen Verbesserungen stets auf die hohe Volatilität auf den Absatzmärkten, auf Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten und auf höhere Energiekosten durch den Krieg in der Ukraine hingewiesen. Letzteres jedoch hat der Tochter CropEnergies in Q1 (März bis Mai) – zumindest indirekt – in die Karten gespielt. Bei einer Umsatzsteigerung um über 86 % auf 399 Mio. Euro vervierfachte sich das EBITDA nahezu auf 98 Mio. Euro, auch dank Preissicherungen bei Rohstoffen und Energie. Und diese wurden vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine eingegangen.
Trotz Zielanhebung drückt das CropEnergies-Management daher auf die Euphorie-Bremse: Die positive Ergebniswirkung soll in den kommenden Monaten erkennbar nachlassen. Während demnach die Tochter CropEnergies und das Spezialitätengeschäft in der Südzucker-Prognose eingepreist sind, könnte nach unserer Einschätzung das Zucker-Geschäft zu einem Joker werden...
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