Die Weinhandelsgruppe Hawesko hat in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2022 (per 31.12.) erwartungsgemäß einen Umsatz und Ergebnisrückgang erlitten und die pandemiebedingt starken Vorjahreswerte nicht erreicht. Das Q3 zeigt sich isoliert betrachtet aber robust.
Nach Angaben des Unternehmens reduzierte sich der Umsatz in den ersten 9 Monaten 2022 um gut 2 Prozent auf 460,3 Mio. Euro und erreichte damit annähernd das Vorjahresniveau von 470,3 Mio. Euro. Das EBIT sank hingegen deutlich auf 22,5 Mio. Euro (9M 2021: 38,2 Mio. Euro). Neben den entfallenden positiven Auswirkungen der Pandemie im Jahr 2021 haben inflationsgetriebene Kostensteigerungen das Ergebnis belastet.
Im Q3 sieht die Entwicklung trotz einer historisch schwachen Konsumstimmung aber besser aus: In einem schwierigen Marktumfeld legte der Umsatz auf 148,2 Mio. Euro (Q3 2021: 145,4 Mio. Euro) sogar zu. Das EBIT sank auf 5,4 Mio. Euro (Q3 2021: 7,1 Mio. Euro). Das entspricht einem Rückgang um knapp 24 Prozent. Im Neunmonatszeitraum lag der EBIT-Rückgang sogar bei über 41 Prozent. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Vorstand unverändert mit einem geringen Umsatzrückgang zwischen -1 und -6 Prozent. Die EBIT-Marge soll 6,0 bis 7,0 Prozent betragen. Beeinflusst von Inflationseffekten wird das Ergebnis aber eher am unteren Rand der Bandbreite erwartet.
Hawesko war ein Corona-Gewinner. Jedoch ist es dem Unternehmen gelungen, in dieser Zeit die Kundenzahl zu steigern und die Aufstellung zu verbessern, so dass die Effekte aus 2021 nicht komplett verloren gehen. Ohne die allgemeinen Kostensteigerungen und Inflationseffekte wären diese Verbesserungen noch deutlicher sichtbar. Zunächst steht in Q4 das Weihnachtsgeschäft an. Wir beobachten das Papier.
(aktien-global, 11.11.2022, 12:25 Uhr)
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